Den Kalorien auf der Spur
Im Winter 2011 von Dr. Adelheid Larch
Nahrungsmittel enthalten Proteine, Fette, Kohlenhydrate und Vitalstoffe, je nach Art des Nahrungsmittels in unterschiedlichem Verhältnis. Letztendlich aber haben sie eines gemeinsam, die Kalorien. Der Kaloriengehalt gibt keinen Aufschluss darübe, was wir essen, sondern wie viel wir essen.
Im vereinfachten Modell können wir uns unseren Körper als Verbrennungsofen vorstellen.
Wir geben Nahrungsmittel hinein und daraus werden Substanzen, die der Körper braucht, um seine Strukturen und Funktionen zu erhalten. Diese Substanzen werden im Körper zur Energieerzeugung verwendet.
Diese erzeugte Energie oder Wärmemenge wird in Kalorien (cal) oder Kilokalorien (kcal) angegeben. Umgangssprachlich wird der Begriff Kalorien als Synonym für Kilokalorien verwendet, das aber nicht ganz korrekt ist. Die internationale Maßeinheit wäre Kilojoule (kJ).
Die erzeugten Substanzen im Verbrennungsofen werden verwertet oder gespeichert. Beide Prozesse laufen parallel ab. Je nach Situation, ob wir schlafen oder uns bewegen, wird dem einen oder anderen Prozess der Vorrang gegeben, sodass der andere im Hintergrund abläuft.
Damit die Prozesse des ständigen Auf- und Abbaus im Körper einwandfrei funktionieren können, benötigt er Grundsubstanzen, welche der Körper selber erzeugen kann, z.B. L-Carnitin, oder solche, die wir mit der Nahrung aufnehmen müssen, z.B. Vitamin C.
Bildhaft können wir uns das so vorstellen: Fehlen uns beim Backen einige Zutaten, so wird der Kuchen nicht gut oder gelingt gar nicht. Genauso passiert es im Körper: Abläufe können nicht richtig funktionieren und werden fehlgesteuert. Die Folge können Mangelerscheinungen (Kalzium- und Vitamin-D-Mangel) sein, die dann zu Krankheiten wie z.B. Osteoporose führen können.
Mit der Entwicklung des Übergewichtes ist es nicht anders. Fehlernährung, zu viel Nahrung und in falscher Zusammensetzung, führt zur Überforderung der Abläufe im Körper. Wir sind nun mal keine Maschine und kein Verbrennungsofen. Der Körper kann nicht alles verwerten und ausscheiden, das wir zu uns nehmen.
Kalorienzählen ist sehr abstrakt und mühsam, trotzdem ein gutes Hilfsmittel, um die Gesamtzufuhr von Energie eines Tages zu bestimmen. Außerdem können Rückschlüsse auf die mengenmäßige Zufuhr von Vitalstoffen gemacht werden und eine eventuelle Unterversorgung erkannt werden.
Letztendlich braucht es aber für die Bestimmung der ausgewogenen Ernährung nicht nur eine Kalorienberechnung, sondern umfassendes Wissen über den Inhalt der Nahrungsmittel.