Die Korrektur der Altersweitsichtigkeit (Presbyopie)
Im Sommer 2014 von Dr. Andreas Pichler
Die Altersweitsichtigkeit ist eine Fehlsichtigkeit des Auges, die jeden Menschen ab einem gewissen Alter betrifft. Man versteht darunter die Schwierigkeit eines normalsichtigen Auges oder eines durch Korrektur (z.B. Brille) normalsichtig gemachten Auges, in der Nähe scharf zu sehen. Schuld daran ist die geschwächte Akkomodationsfähigkeit des Auges bzw. die altersbedingte Versteifung der Augenlinse.
Die Augenlinse verliert im Laufe des Lebens ihre Flexibilität, im Alter von ca. 60 Jahren ist sie in der Regel komplett steif. Deshalb kann das Auge nicht mehr auf verschiedene Punkte, ob in der Nähe oder in der Ferne, scharf stellen. Gerade Menschen, die bis zum kritischen Alter von circa 45 Jahren noch keine Brille haben tragen müssen, leiden sehr unter den neuen Umständen. Plötzlich sind sie gezwungen, zum Lesen eine Brille zu benutzen. Brillenträger seit der Kindheit tun sich da wesentlich leichter; leicht kurzsichtige Menschen können sogar ohne Brille in der Nähe lesen.
Das beste Mittel der Wahl ist nach wie vor die Lesebrille. Auch Gleitsichtbrillen, Computerbrillen oder Kontaktlinsen können je nach Komfortwunsch die Altersweitsichtigkeit beheben.
Auf der anderen Seite gibt es auch chirurgische Möglichkeiten der Korrektur der Altersweitsichtigkeit. Aktuell sind lediglich drei Techniken empfehlenswert und auch diese nur unter bestimmten Voraussetzungen.
Die häufigste Technik ist die sogenannte Monovision Lasik. Dabei wird ein Auge durch einen Lasereingriff kurzsichtig gemacht, was zur Folge hat, dass man mit einem Auge lesen und mit dem anderen Auge in der Ferne sehen kann.
Reversibel ist die Implantation einer Kamra-Linse unter die Hornhaut. Die Implantation wird an beiden Augen durchgeführt und ist vergleichbar mit einer Bifokallinse, die unter die Hornhaut implantiert wird.