Editorial 06/2014
Im Frühling 2014 von Margareth Bernard
Meterhohe Schneemassen hüllten im vergangenen Winter die Natur in ein bezauberndes weißes Kleid. Doch mit dem Wachsen des Tages und der zunehmenden Kraft der Sonnenstrahlen übergibt der Winter nun das Zepter dem Frühling. Zögernd drücken die nackten Bäume ihre ersten Knospen aus den Ästen. Blumen in erstaunlicher Farbenvielfalt stecken ihre Köpfe aus den feuchtsatten Böden. Der Laubwald erhält mit seinen frischgrün sprießenden Blättern ein neues Dach. Die gefiederten Waldbewohner entfalten ihre Stimme und entlocken ihren Kehlen vor Lebensfreude strotzende Melodien.
Unsere Welt erhält durch Farbe, Helligkeit und Wärme ein völlig neues Aussehen. Alles Leben öffnet sich und präsentiert sein ganzes Spektrum der Vielfältigkeit. Wenn wir das Schauen und Genießen nicht verlernt haben und wenn wir hinschauen und hinhören, dann können wir das Einmalige erkennen, wahrnehmen und auskosten.
Das Frühjahr hält auch besondere Düfte bereit, die wir gierig aufnehmen. Um Düfte und Duftessenzen geht es auch in unserem Titelthema. Das Bemühen um wohlriechende Aromen reicht weit in die Geschichte der Menschheit zurück und in antiken Hochkulturen galt Wohlgeruch als Ausdruck von Schönheit. Vor einigen Jahrhunderten konnte der Körpergeruch der Menschen nur mit schweren Parfüms überlagert werden, weil Hygiene und Sauberkeit unbekannt waren. Später entzog die Parfümindustrie den Blüten und Pflanzen deren Düfte, um sie möglichst naturgetreu zu reproduzieren, heute werden immer mehr synthetische Duftstoffe hergestellt.
Wenn Sie den Duft des Frühlings nicht nur aus der Parfümflasche vernehmen wollen, dann machen Sie sich doch auf zu einem Spaziergang durch unsere Parks und über unsere Promenaden. Dann können Sie auch Ausschau halten nach Eiben, deren Eigenschaften, Besonderheiten und Standorte Wilhelm Mair in seinem „Botanischen Spaziergang“ beschreibt.
Ein bisschen Bewegung würde durchaus auch den Erfolg einer Diät erhöhen, sollten Sie sich zu einer solchen entschlossen haben. Luis Fuchs durchleuchtete in seiner Rubrik „Worte über Worte“ den Unterschied zwischen Diät halten und Diäten beziehen. Zurzeit sind sich alle einig, dass sich unsere Politiker anstelle ihrer fetten Diäten mit einer „Schonkost“ begnügen könnten.