Michael Albrecht
Südtirols größte Leichtathletikhoffnung
Im Winter 2015 von Sascha Laimer
Der Sportclub Meran verfügt über einige vielversprechende Nachwuchstalente, einer davon ist der 15-jährige Michael Albrecht. 2014 kürte sich der Naturnser zum U-16 Italienmeister und Italien-Rekordhalter. Wovon der junge Schüler träumt und was er einmal machen möchte, erfahren Sie in unserem exklusiven Interview.
Meraner Stadtanzeiger: Hallo Michael, bevor wir beginnen, möchte ich dir zu deinem äußerst erfolgreichen Jahr 2014 gratulieren.
Michael: Vielen Dank.
Stadtanzeiger: Schauen wir mal kurz zurück. Als du am 11. Oktober bei den U-16 Italienmeisterschaften in Borgo Valsugana zu Gold gelaufen bist, was ging dir in diesem Moment durch den Kopf?
Michael: Zuerst einmal war ich glücklich und erleichtert, dass sich das harte Training der letzen Wochen ausgezahlt hat. Natürlich war die Freude über die Goldmedaille auch riesengroß.
Stadtanzeiger: Durch deine Vorleistungen bist du als klarer Favorit in den 300 Meter-Lauf gegangen. Wie bist du mit diesem Druck umgegangen?
Michael: Ich habe den Druck schon gespürt, da mir relativ schnell bewusst wurde, dass alle von mir den 1. Platz erwarten.
Stadtanzeiger: Hast du irgendetwas Spezielles gegen diese Anspannung gemacht?
Michael: Nein, eigentlich nichts. Ich denke, man darf sich selbst einfach nicht zu sehr unter Druck setzen, denn sonst macht man sich nur verrückt und verkrampft innerlich.
Stadtanzeiger: Dein Vorsprung betrug schlussendlich stolze 47 Hundertstelsekunden auf den Zweitplatzierten. Doch warst du mit deiner Zeit von 35,62 überhaupt zufrieden?
Michael: Ja, eigentlich schon, denn die Zeit war sekundär, da ich den Italienrekord schon zuvor geknackt hatte.
Stadtanzeiger: Gute Überleitung, denn dein zweiter Höhepunkt des Jahres war der U-16 Italienrekord über 300 Meter, den du in Fidenza aufgestellt hast. War der Italienrekord vor der Saison ein angestrebtes Ziel?
Michael: Der Italienrekord war für mich ein angestrebtes Ziel, jedoch hätte ich nie damit gerechnet.
Stadtanzeiger: Im Nachhinein betrachtet, was war für dich dein sportliches Highlight 2014? Der Titel oder der Rekord?
Michael: Mit Sicherheit der Italienmeistertitel, weil man einerseits was in den Händen hält und andererseits hat der Titel für mich den höheren Stellenwert.
Stadtanzeiger: Experten der Leichtathletik wissen, dass die 300 Meter keine olympische Disziplin ist. In welche Richtung geht es mit dir weiter?
Michael: Ich weiß es noch nicht genau. Jedoch am ehesten würden mich sicherlich die 400 Meter, also eine Stadionrunde, ansprechen.
Stadtanzeiger: Mit deinen 15 Jahren bist du logischerweise noch Schüler. Zurzeit besuchst du die Wirtschaftsfachoberschule in Meran. Wie schwer fällt es dir, Schule und Sport unter einen Hut zu bekommen?
Michael: Wenn ich ehrlich bin, möchte ich eigentlich nur mehr Sport machen, aber natürlich bin ich mir bewusst, dass es heutzutage ohne Matura einfach nicht mehr geht. Aus diesem Grund ist Schule auch wichtig für mich, jedoch bleibt mir oft sehr wenig Zeit zum Lernen.