Im Gespräch mit Dr. Veronika Ladurner, Gemeinderatskandidatin für Meran
Frau Dr. Ladurner, stellen Sie sich bitte den Lesern unseres Blattes vor.
Mein Name ist Veronika Ladurner. Ich bin 30 Jahre alt und in Meran aufgewachsen. Ich führe gemeinsam mit meinen Eltern und meinem Bruder Veit in Obermais das „Hotel Ladurner“. Nach der Mittelschule habe ich die Hotelfachschule in Meran besucht und danach in Innsbruck Politikwissenschaft und Geschichte studiert. In dieser Zeit war ich im Ortsausschuss der Jungen Generation der SVP in Obermais tätig und habe auch weiterhin im elterlichen Betrieb mitgearbeitet. Seit ca. einem Jahr bin ich Ortsausschussmitglied des HGV Meran. Zudem unterrichte ich als Yogalehrerin im Yoga und Shiatsu Zentrum Meran.
Wie sehen Sie Meran?
Wir leben in einer wunderschönen Stadt. Mir scheint aber, dass wir unserer Stadt gegenüber manchmal zu kritisch sind. Wir sollten die vorhandenen Strukturen schätzen und weiterhin pflegen, damit unsere Stadt noch lebenswerter wird. Gute Politik funktioniert nur dann, wenn die Entscheidungen von der Bevölkerung mitgetragen werden. Dazu gehört, dass wir weltoffener werden, um die neuen Herausforderungen, welche durch die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen auf uns zukommen, besser annehmen und meistern zu können. Die Aufgabe der Politik besteht in diesem Zusammenhang darin, die dafür notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen.
Wie möchten Sie Meran attraktiver machen?
Wo immer möglich, muss es Ideenwettbewerbe geben, Wettbewerbe zwischen verschiedenen engagierten Mitbewerbern. Das jeweils beste Projekt soll sich durchsetzen und die zukünftigen Generationen nicht finanziell belasten.
Wer soll diese Ideen liefern?
Besonders die jungen Meranerinnen und Meraner sind hier gefragt. Sie müssen die Zukunft unserer Stadt mitgestalten. Die älteren Generationen haben die Aufgabe, ihre Erfahrungen einzubringen und die jüngere Bevölkerung bei ihren Visionen zu unterstützen. Nur so kann Meran noch spannender, noch kreativer, noch interessanter, noch lebenswerter werden.
Wie sehen Sie die wirtschaftliche Situation in Meran?
Tatsache ist, dort wo die Wirtschaft blüht, dort geht es den Menschen gut. Die wirtschaftlichen und somit auch die gesellschaftlichen Veränderungen werden besonders meine und die nächste Generation stark prägen. Um in unserer Stadt die wirtschaftliche Stabilität zu gewährleisten, und somit auch die soziale Stabilität, muss die Zusammenarbeit zwischen dem Tourismus, dem Handel, dem Handwerk, der Landwirtschaft, den Freiberuflern und den Dienstleistern gefördert werden. Nur so kann der Krise entgegengetreten werden, alles andere wäre verantwortungslos der nächsten Generation gegenüber. Die vielen kleinen Betriebe in unserer Stadt sind die Säulen unserer Wirtschaft. Sie müssen vermehrt unterstützt werden, um den Wohlstand in unserer Stadt zu sichern.
Wie sehen Sie den Tourismus in der Kurstadt Meran?
Die Wichtigkeit des Tourismus für unsere Stadt, die großartige unternehmerische Leistung wird leider oft verkannt. Unsere jüngere Stadtgeschichte ist in erster Linie von der Geschichte des Fremdenverkehrs geprägt. Ohne den Tourismus gäbe es in Meran nicht die vielen schönen Promenaden, den Tappeinerweg, das Kurhaus, das Stadttheater, den Pferderennplatz, die Therme, die Gärten von Schloss Trauttmansdorff und vieles mehr. Diese Einrichtungen stehen den Einheimischen wie den Gästen gleichermaßen zur Verfügung. Ziel muss es sein, dass der Meraner Bürger sich in Meran wie ein Tourist fühlt und der Meraner Gast wie ein Bürger Merans. Mir wäre es auch ein Anliegen, dass die einheimischen Kunstschaffenden mehr gefördert, in der Stadt sichtbarer werden. Denn die Kunst, genauso wie die Gastronomie, stellt eine enorme kulturelle Bereicherung, sowohl für die Meraner, als auch für die Touristen dar.