Drüsiger Götterbaum
Ailanthus altissima (Mill.) Swingle (Syn.: A. glandulosa)
Im Sommer 2011 von Dr. Wilhelm Mair
Durch seine Lebenskraft bisweilen lästig (Honeck) ist der Götterbaum (Ailanthus altissima). Seine Heimat ist China und die Molukken (eine indonesische Inselgruppe). Er ist Mitte des 18. Jahrhunderts vom Jesuitenmissionär Incarville in Europa eingeführt, dann in großen Gärten und Parkanlagen als Zierbaum angepflanzt worden und kommt heute in gemäßigtem und Mittelmeerklima häufig massenhaft wild wachsend vor (wie die Robinie). In einigen Staaten (z.B. Österreich, Schweiz) versucht man die weitere Ausbreitung des „invasiven Neophyten“ zu verhindern.
Der Götterbaum, auch Himmelsbaum oder Bitteresche genannt, ist ein Laubbaum aus der Familie der Bittereschengewächse (Simaroubaceae). Der botanische Name ailanthus geht auf das molukkische Wort ailanto = Baum des Himmels zurück und soll zusammen mit dem Artnamen altissima auf die Größe des Baumes hinweisen.
Es ist ein spät austreibender, schnell wachsender, kräftiger und widerstandsfähiger Baum, der an den meisten Boden- und Standortverhältnissen wachsen kann. Er verträgt gut Hitze und Trockenheit und ist resistent gegen Schädlinge und Krankheiten. Selbst Industriegebiete mit verschmutzter Luft können ihm nichts anhaben.
Der sommergrüne Baum wird 20-30 m hoch, hat eine unregelmäßig gewölbte Krone auf geradem und kräftigem, oft mehrfachem Stamm. Ein besonderes Merkmal ist die glatte, graue Rinde, die hell längsstreifig gemustert ist. Die dicken Zweige sind braun bis rötlichbraun gefärbt und haben auffallend große Blattnarben.
Die großen unpaarigen Fiederblätter sind 40 – 90 cm lang. Besonders an jungen Wurzelsprossen oder Stammausschlägen können sie auch über 1 m lang werden. Die schief-lanzettlichen Fiederblättchen sind ganzrandig, oberseits dunkelgrün, unterseits bläulich und tragen an ihrem Grund eine Drüse, welche die Blätter des Götterbaumes unverwechselbar macht und auch zum Namen „Drüsiger Götterbaum“ geführt haben. Die Blätter sind im Austrieb dunkelrot und erscheinen meistens erst gegen Ende April. Die in der Hand zerriebenen Blätter und die Blüten haben einen unangenehmen Geruch; im Volksmund wird er deshalb auch als „Stinkbaum“ bezeichnet. Die blassgelblich-grünen Blüten sind eingeschlechtig oder zwittrig und stehen in endständigen, reich verzweigten Rispen. Die geflügelten, kupferroten Früchte hängen in rispigen Büscheln lange an den Bäumen und wirken im Herbst sehr dekorativ.
Die Rinde und die Blätter enthalten diverse Bitterstoffe, die bei Berührung allergische Hautausschläge verursachen können.