Indische Lagerströmie, Affenrutschbaum
Lagerstroemia indica L.
Im Sommer 2011 von Dr. Wilhelm Mair
Die in den tropischen bis subtropischen Gebieten Asiens und Australiens beheimatete Indische Lagerströmie wird im Mittelmeerraum vielfach als Zierpflanze angepflanzt. Carl von Linné benannte die Pflanze nach seinem schwedischen Freund und Naturforscher Magnus Lagerstroem, der ihm aus seinen Asienreisen Pflanzen mitbrachte, die in Europa unbekannt waren. Eine davon nannte er ihm zu Ehren Lagerstroemia.
Die Lagerstroemia, auch Affenrutschbaum und Kreppmyrte genannt, wird in die Familie der Weiderichgewächse (Lythraceae) gestellt.
Der sommergrüne, 3-7 m hohe Baum oder mehrtriebige Strauch hat eine olivbraun bis zimtrot getönte, glatte Rinde (an der angeblich auch die Affen abrutschen), die in größeren Schuppen abblättert (ähnlich der Platane). Die jungen Zweige sind meist vierkantig. Die zarten, eiförmigen und oft zugespitzten, sitzenden und fast gegenständigen Blätter treiben erst im Spätfrühling aus. Spät im Sommer (August) erscheinen die purpurrot, rosa oder seltener weiß gefärbten, gefransten und gekräuselten Blüten, traubig angeordnet an den bis 20 cm großen, endständigen Rispen. Die farbenprächtige Blüte kann dann bis in den fortgeschrittenen Herbst andauern. Es werden später Kapselfrüchte ausgebildet, die geflügelte Samen enthalten.
Die Lagerströmie „blüht zweimal“, denn im Herbst, wenn die ersten kühlen Nächte auftreten, verfärben sich die Blätter zuerst gelb, dann orange, um schließlich den Baum gänzlich in einem feurigen Rot aufleuchten zu lassen, bevor sie endgültig abfallen. Auch im Winter macht der laublose Baum durch die olivbraun bis graurosa gefärbte, glatte Rinde und die knorrigen Äste einen faszinierenden Eindruck.