Colletia
Comm. ex Juss.
Im Winter 2012 von Dr. Wilhelm Mair
An der Gilfpromenade unterhalb der Zenobergstraße überraschen uns in einem Steinbogengewölbe seltsame Sträucher, die mit ihren Stacheln und bedornten Dreiecken ein wehrhaftes Bild abgeben. Es sind Colletia cruciata und Colletia spinosa, die zur Familie der Kreuzdorngewächse (Rhamnaceae) gehören und mit dem an den trockenen Hängen des Küchelberges vorkommenden Immergrünen Kreuzdorn (Rhamnus alaternus) verwandt sind.
Colletia cruciata Gill.&Hook., Ankerpflanze: Die bleichgrünen Zweige des Strauches tragen kleine, eiförmige, gekerbte Blättchen, die bald abfallen. Die abgeplatteten, dreieckigen und spitz bedornten Zweige stehen über Kreuz. Die kleinen, mandelartig duftenden Blüten sind cremefarben und entspringen im Herbst und im Winter büschelig an den Zweigen.
Die Heimat dieses exotischen, immergrünen Strauches ist Brasilien und Chile. Er ist an extreme Trockenheit und Hitze angepasst und an geschützten Standorten ausreichend winterhart.
Colletia spinosa Lam., Grüner Christusdorn: Der Strauch hat rutenförmige, rundliche, in eine lange scharfe Dornspitze auslaufende, dunkelgrüne Zweige, die kleine, eiförmige, bald abfallende Blättchen tragen. Die zahlreichen, zu Bündeln vereinten Blüten sind grünlichweiß und haben einen angenehmen Vanilleduft; sie erscheinen im Sommer und im Herbst.
Beheimatet ist der immergrüne Strauch in Chile und Peru und wächst dort in Höhen von 400 bis 2200 m auf trockenen, steinigen Böden. Aus dem Holz wird eine bittere Substanz gewonnen, die in Alkohollösung als Fiebermittel eingesetzt wird.