Der gute alte Valentinstag
Im Winter 2012 von Verena Maria Hesse
Männer machen sich ja nicht so viel aus dem Valentinstag, wie wir alle wissen. Beziehungsweise wie wir alle - immer wieder mehr oder weniger enttäuscht - feststellen müssen.
Das ist so ein Unding für sie, dieser Valentinstag, einer dieser Tage, von denen wir Frauen immer so tun, als wenn sie uns nicht so wichtig wären und dann sagen, dass es eh nicht auf den einen Tag im Jahr ankommt, sondern dass man immer nett zueinander sein muss in der Beziehung, aber letzten Endes immer traurig sind, wenn der Liebste den 14. Februar wieder mal vergisst, nicht ausreichend würdigt oder uns irgendetwas „Falsches” schenkt.
Wohl müssen wir aber bedenken, dass er dem Liebsten tatsächlich Wurst ist, der Valentinstag, dass der Liebste gar nicht dran denken würde, wenn nicht im Fernsehen andauernd Werbung dafür eingespielt würde und wir Frauen nicht so darauf erpicht wären, dass er eben nicht vergessen wird.
Unsere Liebsten halten den Valentinstag eh nur für einen kommerziellen Scheißtag, an dem sie sich als männliche Spezies wieder mal unnützerweise den Kopf über Geschenke zerbrechen müssen und ihnen das Geld aus der Tasche gezogen wird für sentimentalen Herzchenwahnsinn, der vollkommen für den Hugo ist.
Sie – unsere Liebsten mein ich - betrachten ihn ja wirklich so und ehrlicherweise machen sie aber auch keinen großen Hehl daraus, dass das so ist.
Wir hingegen, wir verhalten uns so, als ob wir auch total über den Dingen stünden, wir tun es aber nicht, nein, wir tun es ganz und gar nicht.
Das ist einer der vielen Unterschiede zwischen Mann und Frau. Wir sagen nein, wollen aber, dass der Liebste das ja, das wir ja eigentlich mit dem nein ausdrücken wollten, richtig deutet und uns dann mit Blumen, einem Dinner oder gar einem Schmuckstück verwöhnt.
Damit wären wir ja ganz zufällig schon beim zweiten intergeschlechtlichen Unterschied oder vielleicht eher Nährboden für Missverständnisse: dem Geschenk an und für sich.