Razzia im Ost-West-Club
Im Winter 2012 von Thomas Kobler
Am Samstag, 1. Dezember gegen 23.00 Uhr machte die Finanzpolizei zusammen mit der Stadtpolizei Meran eine Kontrolle des Vereinslokals „ost west club est ovest“, die seinesgleichen sucht. Mit Drogenhunden und 15 Beamten (sic!) untersuchten sie die ca. 30 Besucher des Lokals auf Drogen. Die Besucher wurden behandelt wie unter Verdacht stehende Kriminelle, es wurden alle Ausgänge versperrt und von jedem der Anwesenden die Personalien notiert und deren Mitgliedschaft überprüft. Zwei Besucher mussten sich sogar einer Ganzkörperkontrolle auf dem WC unterziehen. Gefunden wurde natürlich nichts! Auf die Nachfrage, ob sie diese Aktion nur bei diesem Lokal durchführen, versicherten die Beamten dem Präsidenten Michael Schwalt, dass auch in anderen Lokalen in Zukunft solche Kontrollen durchgeführt würden. Ob es sich dabei nur um ein Lippenbekenntnis handelt, wird man in den nächsten Monaten sehen, aber es drängt sich der Verdacht auf, dass es nicht so sein wird, denn wer glaubt, dass man ein ähnliches Brimborium in den Lokalitäten in der Freiheitsstraße veranstalten wird, den kann man ruhigen Gewissens als Phantasten bezeichnen. Außerdem muss man sich fragen, ob Steuergelder eventuell nicht deutlich sinnvoller eingesetzt werden könnten? Diese 15 Beamten müssen ja schließlich auch bezahlt werden. Es ist einfach so, dass in den letzten Monaten verschiedene Stellen und Personen versuchen, den Ost-West-Club in ein schlechtes und den Realitäten nicht entsprechendes Licht zu rücken, um deren alternative und kreative Kulturarbeit zu diskreditieren. Der Verein existiert nunmehr seit 30 Jahren und hat so manche Höhen und Tiefen durchlebt. Jetzt, mit dem neuen Vorstand und den vielen ehrenamtlichen Mitarbeitern, erlebt der Klub einen nie dagewesenen Aufschwung. Das beweisen nicht nur die über 350 registrierten Mitglieder, sondern auch die zuletzt durchgeführte Petition für den Erhalt der Räumlichkeiten, bei deren knapp 500 online-Unterschriften gesammelt wurden. Auch die vielen gelungenen Veranstaltungen, Diskussionsabende oder die Stände beim Meraner Stadtfest, als der Verein eine Auszeichnung für den schönsten Stand überreicht bekommen hat, sprechen hier eigentlich eine eindeutige Sprache. Wenn gewisse Menschen meinen, sie können mit diesen und anderen Störaktionen die ehrenamtliche Tätigkeit des Vereins schwächen, werden sie sich getäuscht sehen. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter werden durch diese Vorfälle nur noch weiter motiviert, die alternative, freie und respektvolle Lebenskultur in Meran zu verbreiten. Der Präsident Michael Schwalt macht dahingehend deshalb eine klare Ansage: „Uns gibt es seit 30 Jahren und es werden noch weitere 30 Jahre dazu kommen, dafür werde ich in meiner Funktion als erster Diener dieses Vereins mitsamt dem Vorstand und den zahlreichen anderen ehrenamtlichen Mitarbeitern sorgen! Besuche beim Bürgermeister, der Stadt- und Finanzpolizei werden folgen, denn wir lassen uns nicht länger schikanieren, diskreditieren und diskriminieren!“