Ortler-Panoramablick in HD-Qualität
Wie Funkamateure die Bildqualität von Webcams verbessern
Im Sommer 2013 von Reinhold Ebner
Krönender Abschluss der Sommer-Funkaktivitäten der Amateurfunkgruppe des C.I.S.A.R. Südtirol war die Installation einer Webcam am Umsetzerstandort auf dem Piz Chavalatsch im Oberen Vinschgau (siehe auch Artikel im Meraner Stadtanzeiger Nr. 9/2013, Seite 18).
Der 2.763 m hohe Piz Chavalatsch bietet einen fabelhaften Ausblick auf die östlichen Schweizer Alpen, auf das Val Müstair, auf das Vinschgauer Oberland, auf den Mittelvinschgau und auf Sulden mit der Ortlergruppe.
Wohltuende Bildqualität
Richtung Sulden und Ortler blickt auch das Kamerasystem, welches von einem Münchner Funkamateur konstruiert, gebaut und dem C.I.S.A.R. Südtirol zur Verfügung gestellt wurde.
Soweit ist dies nichts Besonderes, wenn man bedenkt, dass es kaum einen Winkel auf dieser Erde gibt, welcher nicht durch eine Webcam einsehbar wäre. Eines jedoch haben fast alle kommerziellen Kamerasysteme gemeinsam: eine mehr oder weniger gute Bildqualität – und hier punktet die oben erwähnte Foto-Webcam.
Einige Funkamateure und an dieser Technik interessierte Personen haben es sich zur Aufgabe gemacht, eben diese Bildqualität von Webcams entscheidend zu verbessern, indem sie die heute zur Verfügung stehenden technischen Möglichkeiten gründlich nutzen. Als offene Gemeinschaft wird diese Technik betrieben und weiterentwickelt. So ergeben sich immer wieder neue Erkenntnisse und Ideen, welche in gegenseitigem Austausch einen erstaunlichen Synergieeffekt bewirken.
Eigenbau als Problemlöser
Ein Synergieeffekt, der zur Entwicklung von entsprechenden Foto-Kamerasystemen geführt hat, die nicht käuflich zu erwerben sind, sondern nur im Selbstbau realisiert werden. So dienen beispielsweise vollwertige Spiegelreflexkameras mit entsprechend hoher Auflösung als eigentliches Aufnahmegerät.
Alle wesentlichen Einstellungen können dabei über Funk vom Tal aus ferngesteuert werden. Sogar eine autonome Heizung wird bei Bedarf zugeschaltet, sollte die Schutzscheibe vor dem Objektiv durch Temperaturschwankungen und Feuchtigkeit beschlagen.
Wie ist das Wetter in Sulden?
All das sind wesentliche Voraussetzungen für das Funktionieren solcher Kamerasysteme auf fast 2.800 m Meereshöhe, wo jeder direkte Zugriff zwangsläufig einen zweieinhalbstündigen Fußmarsch voraussetzt.