Blütenreiche Sträucher zieren unsere Gärten
Im Frühling 2014 von Dr. Wilhelm Mair
Mit überreicher Blütenfülle sind ab Mai zwei Sträucher übersät, die zur großen und vielfältigen Familie der Geißblattgewächse (Caprifoliaceae) gehören: der Perlmuttstrauch mit zarten rosa Blüten und die Weigelie mit größeren und auch kräftiger gefärbten Blüten.
Der erst ab Anfang des 20. Jhs. in Europa bekannt gewordene Perlmuttstrauch (Kolkwitzia amabilis Graebn.) hat seine Heimat in China; er ist nach dem deutschen Botaniker Richard Kolkwitz (1873-1957) benannt, der sich mit Methoden der biologischen Gewässergütebestimmung mittels Bioindikatoren einen Namen gemacht hat.
Der 3-4 m hohe, sommergrüne Strauch wächst aufrecht mit in weiten Bögen übergeneigten Zweigen. Borstig behaarte Stiele tragen gegenständig angeordnete, breit eiförmige und lang zugespitzte, mattgrüne, am Rande bewimperte Blätter, die sich im Herbst kupferrötlich verfärben. Die Blüten stehen einzeln oder paarweise in Trugdolden am Ende kurzer Seitenzweige. Es sind kleine, perlmuttartig schimmernde, rosa Blüten, die im behaarten Schlund mit vielen gelb-orangen Sommersprossen gezeichnet sind. Die fünf Kronblätter sind glockenförmig verwachsen und zweilippig. Die Blüten verströmen einen schwachen süßlichen Duft. Die Samen liegen in borstig behaarten, schnabelförmig ausgezogenen Früchten.
Die anspruchslose und pflegeleichte Pflanze liebt sonnige bis halbschattige Standorte und ist frost- und stadtklimafest. Sie wird in mehreren Sorten in Parkanlagen und Gärten gerne in Gesellschaft von der ähnlichen Weigelie gepflanzt.
Vorkommen: Gilfpromenade (wenige Meter vor dem Dr. Prünster-Denkmal), an einem Abschnitt des Naifbachdammes in Sinich , in privaten Gärten.