Der Kalkofenweg
Im Frühling 2015 von Margareth Bernard
- Höhenunterschied:
- ca: 300 m
- Gehzeit: 2:00 Stunden
- Beste Zeit: Frühjahr bis Herbst
Anfahrt: Mit der Vinschger Bahn oder mit dem Auto bis Kastelbell (600 m); Parkmöglichkeiten am Bahnhof.
Wegverlauf: Vom Bahnhof Kastelbell gehen wir kurz Richtung Osten und wenden uns am Cafè Bauhof nach rechts, wandern auf der Mareiner Straße, vorbei an der neuen Kirche, bis zur Kreuzung an der alten Kirche. Nun folgen wir dem Spineidweg ostwärts bis in die Nähe des Stromkraftwerkes, überqueren einen Kanal und erreichen die Sportzone Schlums. Etwas oberhalb davon treffen wir auf den ersten Hinweis „Kalkofenweg“. Wir wenden uns nach rechts und folgen kurz der Straße, bis dann rechts bei einem Gitter der Fußweg abzweigt. Auf einem schmalen Waldweg gelangen wir steil ansteigend zum Kalkofen mit Rastplatz und Informationstafeln. In Kehren steigen wir weiterhin ziemlich steil bergan, wandern ein Stück eben westwärts und gelangen nach einem weiteren, steilen Anstieg zu einem Bergwaal. Wir folgen diesem und erreichen eine Wiese mit zwei Wasserbecken, mehreren Sitzgelegenheiten und einer schönen Aussicht (ca. 900 m). Nun wandern wir auf breitem Weg (Hinweis „Latschinig“) bergab und erreichen zuletzt auf einem rechts abzweigenden, schmalen Fußweg die Fraktion Latschinig. Beim Dorfbrunnen folgen wir der Gasse Richtung Westen bis zu einer Kreuzung mit Bildstock, wenden uns nach rechts und gelangen zur alten Kirche in Marein und zurück zum Bahnhof.
Einkehrmöglichkeiten: Cafè Bauhof, Angerguter Keller (ab 13.30 Uhr, Sonntag Ruhetag) und Gasthof Gstirnerhof.
Orientierung und Schwierigkeiten: Ab der Sportzone Schlums ist der Weg als Kalkofenweg gekennzeichnet. Der Aufstieg erfolgt großteils auf einem schmalen Steig, der an einigen Stellen etwas Vorsicht verlangt.
Besonderheiten: Die neue Pfarrkirche zum hl. Andreas in Marein-Kastelbell wurde 1973 von den Architekten Abram & Schnabl erbaut. Eigenwillig erscheint der frei stehende, schlanke, quadratische Turm, der erst 1984 (Architekt Gutweniger, Meran) dazugebaut wurde. Das Innere der Kirche besticht durch Helligkeit und Harmonie.
Der in den 1950er-Jahren vom Schlumsbach vermurte Kalkofen in der Örtlichkeit Schlums wurde 2007 freigelegt und wieder aufgebaut. Er war 1912 für den Bau des Spineidhofes zum letzten Mal in Betrieb genommen worden. Die Abbruchstelle des Kalksteines befand sich ca. 70 Meter vom Kalkofen entfernt.
Die Kalköfen waren Jahrhunderte hindurch ein wichtiger Handwerkszweig für das gesamte Bauwesen. Bis in das 20. Jahrhundert wurde fast in jeder Talschaft Kalk gebrannt. Die Kalköfen entstanden meist in unmittelbarer Nähe der nötigen Rohstoffe: Kalkgestein und Waldbestände. Das Brennen des Kalks verlangte große Sorgfalt. Drei bis vier Tage musste das Feuer Tag und Nacht geschürt und überwacht werden, gleich viel Zeit verging bis zum Abkühlen der Ofenladung bzw. der Kalksteine. Nur bei ständiger und regelmäßiger Holzzufuhr konnte die erforderliche Temperatur von 900 bis 1.200 Grad Celsius erreicht werden und erhalten bleiben.