Die Mahonie blüht auch im Winter
Mahonia Nutt.
Im Winter 2015 von Dr. Wilhelm Mair
Die Mahonie ist ein immergrüner Strauch, der als Ziergehölz sehr vielseitig verwendet werden kann. Sie wird eingesetzt für flächige Pflanzungen an Böschungen, für schmale Rabatten an Straßen- und Wegrändern, vor Mauern und Gebäuden, auch freistehend und in Gärten unter anderen Sträuchern und Bäumen, an sonnigen und beschatteten Standorten. Sie blüht zeitig im Frühjahr, im Herbst und auch im Winter mit gelben, berberitzenähnlichen Glöckchen an aufrechten oder überhängenden Blütenständen. Die 30-40 cm langen, abstehenden Blätter sind unpaarig gefiedert, die glänzenden und ledrig steifen Blättchen sind am Rande immer dornig gezähnt. Die erbsengroßen, bläulichen und weiß bereiften Beeren aller Mahonia-Arten sind ein willkommenes Winterfutter für Vögel. Mahonia ist eine Strauchart in der Familie der Berberitzengewächse (Berberidaceae) und wird benannt nach dem nordamerikanischen Botaniker irischer Herkunft Bernard McMahon (1775-1816), der als erster Gärtner Mahonien für den Gartenhandel kultiviert hat. Mahonien kommen natürlich vor in Nord- und Mittelamerika sowie im Osten und Süden Asiens und werden seit Beginn des 19. Jhs. in Europa als Ziergehölze kultiviert.
Weil einige Mahonien bereits im Winter blühen, sind sie zu beliebten Gartenpflanzen geworden. Bei uns wird häufig die aus China stammende Schmuck- oder Beales Mahonie (Mahonia bealei (Fort.) Carr.) gepflanzt. Die bis 2 m hohen, straff aufrecht wachsenden und fast unverzweigten, dicken Triebe tragen Blätter mit 9-15 breit eiförmigen Blättchen, die oberseits blaugrün und unterseits olivgrün sind. Die schwefelgelben Blüten erscheinen zeitig im Frühjahr und duften stark; sie stehen an den Triebspitzen büschelig gehäuft in bis zu 20 cm langen, lockeren, aufrechten oder überhängenden Trauben.
Der vorgenannten Art sehr ähnlich ist die Japanischen Mahonie (Mahonia japonica (Thunb.) DC), deren ursprüngliches Verbreitungsgebiet unbekannt ist, die aber in Japan schon seit langem in Kultur ist. Sie wächst als bis etwa 1,5 m hoher, vieltriebiger Strauch mit aufrechten, wenig verzweigten Ästen. Die an der Triebspitze gedrängt stehenden Blätter tragen 7-19 länglich-eiförmige Blättchen. Die Blattoberseite ist glänzend graugrün, die Blattunterseite ist auffallend gelbgrün (Unterscheidungsmerkmal zur Beales Mahonie). Im Winter sind die Blätter oft gelb-rötlich gefärbt.
Vorkommen: an der Sommerpromenade, im Elisabethpark, beim Krankenhaus, vor und im Soldatenfriedhof, im Park von Martinsbrunn, in privaten Gärten.
Die ebenfalls aus China stammende Lomariablättrige Mahonie (M. lomariifolia Tak.) hat regelmäßige Fiederblätter, einem Rippenfarn (Lomaria = Blechnum = Rippenfarn) ähnlich, mit 9-41 länglich-ovalen Blättchen, die vorne mit einer langen Spitze ausgezogen sind. Die im Austrieb bronzefarbenen Blätter werden später dunkelgrün. Die hellgelben, duftenden Blüten an 20-30 cm langen, aufrechten Blütenständen öffnen sich vom November bis März.
Vorkommen: am Falknerweg in Dorf Tirol, in privaten Gärten.