Editorial 04/2015
Im Winter 2015 von Margareth Bernard
Die närrische Zeit ist zu Ende und Spaßvögel und Verkleidungsprofis legten ihre bunten Kostüme ab und kehrten in den nüchternen Alltag zurück. Mit dem Aschermittwoch begann die Fastenzeit. Viele Menschen beschäftigen sich zurzeit mit der Frage, ob sie brauchen, was sie haben und ob sie haben, was sie brauchen. Unbestritten sind wir angewiesen auf eine soziale und finanzielle Absicherung. Aber weil wir nicht nur von Brot allein leben, brauchen wir auch eine „geistige“ Nahrung. Solidarität und Nächstenliebe verhindern Gleichgültigkeit und helfen uns, andere wahr- und anzunehmen, anderen gegenüber offen zu sein. Und die Fastenzeit bietet die große Chance, zu erfahren, dass weniger sehr oft mehr sein kann, und hilft uns, die Menschen in unserer Nähe und die wirklich wichtigen Dinge im Leben deutlicher wahrzunehmen. Dann wird uns bewusst, dass die heutige Fülle an Angeboten zu Überdruss und übergroßer Sättigung führen und den Verlust des eigentlichen Sinns mit sich bringen kann.
Wenig Sinn erkennen Pädagogen im Vorhaben der Finnen, den Schülern das Erlernen der Schreibschrift zu ersparen, auch deshalb, weil Schreiben eines unserer wertvollsten Kulturgüter ist und der Mensch in der Handschrift seine Persönlichkeit zum Ausdruck bringt. Luis Fuchs hat das Thema „aufgelesen“ und allerlei Gedanken dazu mit Drucklettern zu Papier gebracht.
Das Mittelalter ist eine Zeit, die auf viele Menschen eine große Faszination ausübt. Fünf Südtiroler, denen es ähnlich erging, schlossen sich vor einigen Jahren zusammen, gründeten einen Verein und nahmen mit großem Eifer und viel Begeisterung die Zeitspanne von 1391 bis 1417 genauer unter die Lupe. Alle zwei Jahre gibt der Verein auf Burg Neuhaus oberhalb Terlan Einblicke in das spätmittelalterliche Leben auf einer Burg. Waltraud Holzner zeichnet kurz die Geschichte jener Zeit und stellt den Verein vor, der seriöse Forschungsarbeit leistet und dessen Ziel es ist, vielen Menschen das Spätmittelalter so nah wie möglich zu bringen.
Südtirols größte Leichtathletikhoffnung, der 15-jährige Michael Albrecht aus Naturns, trainiert beim Sportclub Meran. Trotz seiner jungen Jahre kürte er sich in seiner Kategorie bereits zum Italienmeister und zum Italien-Rekordhalter. Im Interview mit Sascha Laimer verrät er, wovon er träumt, wer seine Vorbilder sind und wie er seine Zukunft sieht.
Die Meraner Sportszene trauert um die Eiskunstläuferin Karla Tichatschek, die in den 50er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts große Erfolge feierte und ihre Heimatstadt bei Europa- und Weltmeisterschaften vertrat. Wir erinnern uns mit Hochachtung dieser besonderen Frau unserer Stadt.