Yvonne Daldossi
Neues Rennen, neues Glück, auf geht's!
Im Winter 2015 von Sascha Laimer
In der nächsten Zeit werden wir Ihnen immer wieder interessante Einblicke in das Leben von erfolgreichen Sportlern aus der Umgebung gewähren. Den Start unserer Serie macht Yvonne Daldossi, 22 Jahre alt, wohnhaft in Lana und ihres Zeichens Italiens schnellste Eisschnellläuferin. Auf Ihrem Portfolio stehen vier Italienmeistertitel sowie eine Olympiateilnahme 2014 in Sotschi.
Meraner Stadtanzeiger: Yvonne, du reist heute Abend (Anm. d. Red., 25.01.2015) noch nach Holland. Wohin geht es?
Yvonne: Ich starte noch heute nach Heerenveen und bereite mich dort auf das Weltcuprennen am 07. und 08. Februar sowie auf die Einzelstrecken-Weltmeisterschaft in der darauffolgenden Woche vor.
Stadtanzeiger: Man kann sagen, du bist eine richtige Weltenbummlerin. Stationen der Saison waren schon Südkorea, Japan, Berlin und jetzt Heerenveen. Wie sehr genießt du es, das Reisen mit deinem Job zu verbinden?
Yvonne: Ich genieße es voll und ganz, denn ich lerne dabei viele verschiedene Menschen und Kulturen kennen und erweitere so meinen Horizont.
Stadtanzeiger: Am 11. Jänner hast du dich zum insgesamt vierten Mal zur Italienmeisterin gekürt. Was für ein Gefühl ist es, die schnellste Eisschnellläuferin Italiens zu sein?
Yvonne: Es ist ein sehr gutes Gefühl, außerdem ist es eine große Ehre und ich werde versuchen auch international gute Ergebnisse zu erzielen.
Stadtanzeiger: Im Weltcup liegen deine Platzierungen in dieser Saison zwischen Platz 22 bis Platz 43. Spiegeln diese Positionen dein Niveau oder traust du dir noch mehr zu?
Yvonne: Ich traue mir auf alle Fälle mehr zu. Positiv für mich ist, dass ich mein Potenzial bezüglich der Technik, Kondition aber auch der Schnelligkeit noch lange nicht ausgeschöpft habe.
Stadtanzeiger: Deine Saisonbestleistung liegt knapp eine halbe Sekunde hinter deiner persönlichen Bestzeit. Wie weit bist du gefühlsmäßig noch von einer neuen Bestzeit entfernt?
Yvonne: Meine persönliche Bestleistung liegt bei 38,69 Sekunden und diese habe ich in Salt Lake City aufgestellt. Ich kann mich noch gut daran erinnern, da der Wettkampf auf meinen Geburtstag, den 26. Jänner fiel. Man muss dazu sagen, dass die schnellsten Eisflächen nicht in Europa sind, sondern in Nordamerika. Da ich dieses Jahr noch nie in Übersee gelaufen bin, liegt meine Saisonbestzeit bei 39,25 Sekunden. Auf offenen Eisringen, wie es hier in Italien der Fall ist, ist es generell unmöglich, meine Bestzeit zu unterbieten.
Stadtanzeiger: Dein Bruder Jan ist ebenfalls erfolgreicher Eisschnellläufer. Woher kommt die Leidenschaft für diesen Sport?
Yvonne: Mein Vater Stefano war auch schon Eisschnellläufer und hat uns diese Leidenschaft weitergegeben.
Stadtanzeiger: Du studierst in Innsbruck Biologie. Wie schaffst du es, Studium und Sport unter einen Hut zu bekommen?
Yvonne: Bei intensiven Wettkämpfen lege ich eine längere Studienpause ein. Danach geht es dann wieder mit vollem Einsatz weiter.