Editorial 24/2016
Im Winter 2016 von Margareth Bernard
Zu einer Zeit, als das Reisen für die Menschen noch nicht selbstverständlich war und fremde Länder nur aus dem Inhalt abenteuerlicher Geschichten bekannt waren, schlug die Ankündigung des Besuches einer Tante aus Amerika wie ein Blitz ein. So geschehen in der Geschichte von Waltraud Holzner, in der Maxl und seiner Familie ein solcher Besuch ins Haus steht, zudem just in der Zeit um das Weihnachtsfest, von dessen Zauber die Tante klischeehafte Vorstellungen hat. Sie kündigt an, eine Tiroler Weihnacht erleben zu wollen und stellt die Gastfamilie damit vor schier unlösbare Aufgaben.
Eine nicht leichte Aufgabe besteht in diesen Wochen darin, die Zeit rund um Advent und Weihnachten so zu gestalten, dass Herz und Gemüt bei all dem Trubel und all der Hektik nicht zu kurz kommen. Groß ist das Angebot an Veranstaltungen. Da ist Gespür gefragt, um jenes Angebot zu finden, das den eigenen Ansprüchen und Erwartungen entspricht. Ansonsten bleibt immer noch die Möglichkeit, es der Natur gleichzutun, die sich zurückgezogen hat, zurzeit ruht und schweigt, um in einigen Wochen mit ungeheurer Kraft in ein neues Jahr des Blühens, des Wachsens, des Lebens zu starten.
Wenn unser Leben von düsteren Dingen belastet wird, hilft manchmal auch Ablenkung in Form eines guten Buches. So zitiert Luis Fuchs in seiner Rubrik „Aufgelesen“ zur Einstimmung auf das Fest eine Empfehlung von Eugen Roth, die genau diesen Vorschlag zum Inhalt hat.