Editorial 03/2017
Im Winter 2017 von Margareth Bernard
Das Bild unserer Stadt ist unter anderem von wunderschönen Prachtbauten geprägt. Meistens gehen wir daran vorbei, ohne sie zu beachten, gefangen von unseren Alltagspflichten und längst an den Anblick der baulichen Juwelen gewohnt. Aber es lohnt sich, einmal genauer hinzuschauen, nicht nur auf die Fassade, sondern auch auf die Geschichte dahinter, verknüpft mit jenen Menschen, die einst Weitsicht und Mut bewiesen, als es darum ging, Gäste in unsere Stadt zu locken. Elfriede Zöggeler Gabrieli hat eines der Nobelhäuser für unser Titelthema ausgewählt, nämlich das Hotel Europa Splendid, das den Gästen seit 130 Jahren komfortable Aufenthalte bietet. Sie hat in den Archiven nach dessen Bau- und Besitzgeschichte geforscht und alles Wissenswerte in einen interessanten Bericht gepackt.
Doch wir wollen auch über unseren Tellerrand hinausschauen, so etwa mit Gerhard Mumelter nach Rom, wo die politischen Vertreter des Volkes zurzeit das Wahlrecht zu einem Spielzeug degradieren und innerparteiliche Streitigkeiten jedes sinnvolle Handeln unmöglich machen.
Handeln, um die Welt auf die Unterdrückung der deutschsprachigen Minderheit in Südtirol aufmerksam zu machen, erschien einigen Männern in den 1960er-Jahren als die einzig wirksame Möglichkeit. Sepp Innerhofer, der damals von Anfang an dabei war, erzählt in einem Interview mit Eva Pföstl über die Hintergründe des Existenzkampfes der Südtiroler, aber auch über dessen Folgen das Land, für ihn und seine Familie.