Leben mit AHA
Im Herbst 2020 von Dr. Luis Fuchs
Die AHA-Regel ist eine praktikable Empfehlung zum Schutz gegen das Corona-Virus. Die Formel ist für Jung und Alt leicht im Gedächtnis zu behalten: Abstand einhalten, Hygieneregeln beachten, Alltagsmaske tragen. Die AHA-Regel soll nun um ein L - für Lüften - erweitert werden: Eine Aufforderung, die sich gerade für den Unterricht in den Klassenräumen als angebracht erweisen dürfte.
Das „aha“ ist uns aber bereits aus anderem Kontext geläufig, nämlich als Aha-Erlebnis. Mit der Partikel „aha!“ drückt man umgangssprachlich aus, dass man etwas verstanden hat. Der Volksmund bezeichnet dies mit der Redewendung „Der Groschen ist gefallen.“ Als Begriff ist das „Aha-Erlebnis“ vom deutschen Psychologen Karl Bühler geprägt worden; er bezeichnet damit das schlagartige Erkennen eines gesuchten, jedoch zuvor unbekannten Sinnzusammenhanges.
Auf den Mathematiker Archimedes geht der wohl älteste Hinweis auf ein Aha-Erlebnis zurück. Nach einer von Plutarch überlieferten Anekdote sollte Archimedes so um 250 v. Chr. für den König von Syrakus, Hieron II.,
herausfinden, ob dessen Krone wirklich aus reinem Gold war. Nach tagelangem vergeblichem Grübeln fiel Archimedes beim Baden auf, dass das Wasser über die Badewanne schwappte. Daraufhin lief der Mathematiker vor Freude nackt und laut rufend „Heureka“, also „ich hab es gefunden“, durch die Straßen von Syrakus. Er hatte das „Archimedische Prinzip“ entdeckt, demzufolge sich anhand der verdrängten Wassermenge die Dichte eines Körpers bestimmen lässt.
„Lego“ ist die Abkürzung für „leg goth“, dänisch für „spiel gut“. Die zündende Idee hierzu stellte sich beim dänischen Tischlermeister Ole Kirk Christiansen am 28. Januar 1958 ein. Kaum zu glauben, dass sechs Steine auf über 900 Millionen Kombinationen zusammengesetzt werden können. Der klassische Legostein bildete den Grundstein für den größten Spielzeughersteller der Welt.
Corradino D´Ascanio aus den Abruzzen machte mit 15 Jahren die ersten Flugversuche mit einem selbst gebauten Segelflugzeug und mit 23 wurde er als Ingenieur bei der italienischen Luftwaffe in Dienst genommen. Die Firma Piaggio erteilte ihm 1945 den überraschenden Auftrag, ein neues Motorrad zu entwickeln. Corradino, dessen Fachkenntnisse sich bisher auf Luftfahrzeuge beschränkten, verließ sich auf ein Heureka und erfand 1946 die Vespa. Seine Erfindung sollte Menschen begeistern, die sich noch nie im Leben für Motorräder interessiert hatten.