Warum wir auf die Sieben setzen
Im Sommer 2015 von Dr. Luis Fuchs
Nach sechs erfolgreichen Jahren startet der Meraner Stadtanzeiger ins bedeutsame siebte Erscheinungsjahr. Nicht weniger als 144 Ausgaben wurden in einer durchschnittlichen Auflagenzahl von 7.000 Stück bisher gedruckt. Dass unsere Zeitung heuer im Zeichen der Glückszahl Sieben steht, ist ein gutes Omen.
Die Sieben faszinierte die Menschen seit Urzeiten, bereits im Altertum galt sie als heilige Zahl. Die mit bloßem Auge erkennbaren sieben Planeten bestimmten nach ursprünglichem Glauben des Menschen Schicksal, sieben Weltwunder wurden von den Alten bestaunt, auf sieben Hügeln ist Rom erbaut.
Auch für Vollkommenheit und Vollendung steht die Sieben: Die Schöpfung war am siebten Tag vollendet, nachdem Gott sie in sechs Tagen erschaffen hatte; demnach sollen auch wir am siebten Tag ruhen.
Der Koran unterteilt den Himmel in sieben „Etagen“, auf der obersten sind Gott und die Engel angesiedelt. Dem entsprechend gibt es ein wunderbares Leben im siebten Himmel. Wer auf Wolke sieben schwebt, dessen Glücksgefühl ist kaum steigerbar. Aus der Bibel kennen wir das ominöse Buch mit den sieben Siegeln, worauf auch Goethe in seinem „Faust“ Bezug nimmt: „Die Zeiten der Vergangenheit sind uns ein Buch mit sieben Siegeln.“ Die von den Brüdern Grimm überlieferte Geschichte der sieben Zwerge hinter den sieben Bergen belebte die Märchenwelt so mancher Kinderherzen.
Als Überlebenskünstler gelten die Katzen, von denen es manch eine auf sieben Leben bringt. Ungefähr sieben Monate verschlafen Schlafmäuse wie die Siebenschläfer im warmen Nest.