Wenn Schlagzeilen Neugier wecken
Im Herbst 2019 von Dr. Luis Fuchs
„Der Papst in der Hölle.“ Die Schlagzeile macht stutzig und löst Befremden aus. Unter der Titelzeile gab es kürzlich in der Tageszeitung einen Beitrag über die Papstreise in das von Hunger und Unterernährung gezeichnete Madagaskar. „Der Papst weiß, dass er in der Hölle angekommen ist“, schreibt der Vatikan-Korrespondent Andreas Englisch. Seit dreißig Jahren ist er nahe dran am Geschehen in und um den Petersdom, stand und steht er doch in engem Kontakt zu den drei Päpsten, die er auch auf vielen Reisen begleitet hat. Einen Papst in die Hölle zu versetzen, wenn auch eine irdische, irritiert wohl den Leser. Neu ist die Vision gar nicht, denn schon Dante hatte in seiner „Divina Commedia“ den zu höllischen Qualen verdammten Papst Nikolaus III. in den Inferno verbannt. Genau Papst Franziskus würdigte den Dichter Dante zu dessen 750. Geburtstag als „Propheten der Hoffnung“ und forderte die Gläubigen auf: „Lest mehr Dante!“
„Teufel spricht über Gott.“ Mephisto steht zwar im Rufe eines Tausendsassas, der weiß Gott wo die Finger im Spiel hat, die „Schwäbische Zeitung“ jedoch kündigte eine Veranstaltung mit dem ehemaligen baden-württembergischen Ministerpräsidenten Erwin Teufel an.
Aus Zeitungsüberschriften lassen sich manchmal seltsame Schlüsse ziehen. „Erster Mensch auf dem Mond gestorben.“ Aus dieser Schlagzeile im Videotext der ARD hätte man schließen können, unser allererster Vorfahre habe auf dem Mond gelebt und sei dort auch verstorben. Allerdings bezog sich die Nachricht auf den Astronauten Neil Armstrong, der heuer vor 50 Jahren als erster Mensch die Füße auf den Mond gesetzt hat und vor sieben Jahren verstorben ist.