Wer hat uns mit dem O. K. beglückt?
Im Sommer 2016 von Dr. Luis Fuchs
Das wohl meist verwendete Wort, ein Wort in aller Welt Munde, ist das englische Okay. Dieser erfolgreichste aller Amerikanismen ist als o. k. gleichzeitig eine der am häufigsten gebrauchte Abkürzung. Woher genau sie stammt, gibt immer noch Rätsel auf. Eine Version verweist auf den preußischen General von Steuben, der es unter George Washington als Generalstabschef im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg zu höchsten Ehren gebracht hat. Mit dem Englischen nicht allzu vertraut, habe er Dokumente, die für ihn Ordnung gingen, mit dem Kürzel „o. k.“ versehen. Da sich das englische „all correct“ wie „oll korrekt“ anhört, habe er geschrieben, wie gesprochen wurde.
Eine weitere Version der Geschichte des o. k. nimmt Bezug auf den amerikanischen Präsidenten Martin von Buren. In Anlehnung an den Geburtsort Kinderhook wurde dem Präsidentschaftskandidaten der Spitzname „Old Kinderhook“ verpasst, woraufhin seine Unterstützer den OK-Club gründeten und sich die doppelte Bedeutung der Abkürzung zunutze machten. Es gibt auch die These, wonach das „o. k.“ auf griechische Wurzeln zurückzuführen sei. In der Antike könnten Lehrer Schularbeiten mit „(h)ola kala“ gezeichnet haben, was „alles gut“ hieße. In einer weiteren Version wird gar auf französische Wurzeln Bezug genommen. Nach langer Überfahrt hätten Einwanderer aus Frankreich erleichtert „Au quai“, also „An Land“, ausgerufen.
Das „Okay“ trifft man in den unterschiedlichsten Schreibweisen an: O. K., o. k., OK., ok., OK, ok; welche davon gehen wirklich in Ordnung? Schreibt man sie groß oder klein, mit oder ohne Punkt, mit oder ohne Leerzeichen? Nur für o. k. und O. K. gibt der Duden sein Okay, die Abkürzungen sind also mit Punkt und Leerzeichen zu schreiben. Das großgeschriebene OK – ohne Punkte und ohne Leerzeichen – findet schon anderweitige Verwendung: Es steht für Organisationskomitee, beispielsweise als „OK-Chef“ oder im „OK-Team Ortler Bike Marathon“.
Ganz und gar nicht o. k. ist, wer sich nach einem aufreibenden Arbeitstag k. o. fühlt. Anders als beim o. k. ist die Herkunft dieser Abkürzung eindeutig belegt. Sie ist von „knock out“ abgeleitet, was besagt, dass ein Boxer im Wettkampf nach einem Niederschlag kampfunfähig ist.