Das Heiligenkraut, ein aromatischer Kleinstrauch
Santolina L.
Im Herbst 2017 von Dr. Wilhelm Mair
Das Heiligenkraut ist ein kleiner Zierstrauch, der gerne in warmen Steingärten, in Trockenmauern, in Kräuter- und Bauerngärten sowie auf Friedhöfen gepflanzt wird. Wegen des Gehaltes von ätherischen Ölen und Harzen duftet die Pflanze nach Reiben zwischen den Fingern intensiv würzig.
Die natürlichen Standorte der Pflanze sind die trockenen, heißen Hügel und felsigen Hänge im westlichen Mittelmeergebiet. Das Heiligenkraut gehört zur Familie der Korbblütler (Asteraceae). Der Gattungsname Santolina wird vom lateinischen herba santonica abgeleitet, „einer an der Küste von Saintonge in Westfrankreich wachsenden Sippe von Korbblütlern mit aromatischen, wirksamen Substanzen“ (aus H. Genaust). Von den etwa 24 Arten der Gattung werden zwei bis drei als Zierpflanzen verwendet.
Das Silberblättrige Heiligenkraut (Santolina chamaecyparissus L.) ist ein kleiner, stark verzweigter, immergrüner Kleinstrauch mit dicht behaarten und silbrig glänzenden Blättern. Diese sind stark gefiedert und tragen mehrere Reihen kleiner Wülste, wie kleine Knospen. Lange, blattlose Stiele tragen jeweils ein halbkugeliges, gelbes Blütenköpfchen mit röhrig-glockigen Blüten.
Es gibt auch eine grüne Art, das Olivenkraut (Santolina rosmarinifolia L.; Syn.: S. viridis und virens). Die hell- bis dunkelgrünen Blätter sind den Rosmarinblättern ähnlich und nicht behaart. Die Blätter und Blüten schmecken und riechen wie eingelegte Oliven und werden in der mediterranen Küche als Gewürzkraut verwendet.
Vorkommen: Tappeinerweg, öffentlicher Kräutergarten, in Bauern- bzw. Kräutergärten, in Friedhöfen, in Pflanzbeeten an Dorfplätzen z.B. von Dorf Tirol, Algund, Tschars.