Der Chinesische Traubenapfel
Im Winter 2022 von Dr. Wilhelm Mair
In der Freiheitsstraße bilden Zier- und Kübelpflanzen vor Bars, Pubs und Geschäften die Abgrenzung zur Straße. Es sind Sträucher, die in früheren Ausgaben des MS schon beschrieben worden sind: Lorbeer, Lorbeerschneeball, Chinesischer Klebsame und Zwergpalme. Den Chinesischen Traubenapfel fügen wir diesmal dazu.
Der Strauch, auch Indischer Weißdorn genannt, gehört zur großen Familie der Rosengewächse (Rosaceae) und stammt aus Ost- und Südostasien, wo er als Gebüsch Waldränder, Straßen- und Wegränder säumt. Die deutsche Bezeichnung Traubenapfel verweist auf die kleinen, apfelähnlichen Früchte in traubigen Blütenständen. Die botanische Bezeichnung der Gattung setzt sich zusammen aus den griechischen Wörtern ραφίς = Nadel und λεπίς = Schuppe, nach den schuppenförmigen Hochblättern an den Blütenständen. Der Artname indica verweist auf die Herkunft der Art, wenngleich sie in Indien nicht heimisch ist, sondern die Erstimporte nach Europa von dort kultivierten Pflanzen stammten.
Der buschige, immergrüne Strauch wird etwa 1 m hoch, die wechselständig angeordneten, länglich-ovalen Blätter sind sattgrün, ledrig und fein gesägt umrandet. Die Oberseite ist dunkelgrün, die Unterseite ist flockig filzig. Die Blüten bilden sich auf endständigen, traubigen oder rispigen Blütenständen und zieren den Strauch mehrere Monate lang, weniger auffallend sogar im frostigen Jänner. Die Blütenblätter sind weiß bis rosa, die Staubblätter und der Blütenboden anfangs weiß, später karminrosa. Die Blüten duften zur Hauptblütezeit würzig-blumig. Die etwa 1 cm großen Früchte ähneln kleinen Äpfeln, sie färben sich bei Reife bläulich bis purpurfarben-schwarz und sind essbar, aber unergiebig. Sie enthalten 1-2 dunkle, rundliche Samen.