Der Prinzessinnenstrauch
Tibouchina urvilleana Cogn.
Im Winter 2020 von Dr. Wilhelm Mair
Die leuchtend violetten oder purpurnen Blütenblätter dieser Pflanze, die auch Veilchenbaum genannt wird, sind vom Frühsommer bis zum Herbst ein besonderer Schmuck für die Blumenbeete. Weil die mehrjährige Pflanze nicht frosthart ist, wird sie bei uns als Kübelpflanze gezogen und im Glashaus der Stadtgärtnerei überwintert. Die blühende Pflanze schmückt in unregelmäßigen Jahresabständen die Kurpromenade. Sie wird auch als kleinwüchsige Zimmerpflanze angeboten.
Der Prinzessinnenstrauch wird in die Familie der Schwarzmundgewächse (Melastomataceae) gestellt. Tibouchina soll ein Pflanzenname in Guayana/Brasilien sein. Die Artbezeichnung urvilleana ehrt den französischen Polarforscher und Botaniker Jules Dumont d`Urville (1790-1842).
Der ursprünglich aus den tropischen Gebieten Brasiliens stammende, immergrüne Strauch kann dort bis 4 m groß werden. Als Kübelpflanze gezogen, kann sie bei uns etwa 1 m erreichen. Der ziemlich sparrig wachsende Strauch trägt an kantigen, rötlich behaarten Stängeln weiche, samtig behaarte, sattgrüne Blätter mit roter Aderung und rötlich schimmerndem Rand. Diese sind länglich-oval und haben 4-5 deutliche Hauptadern, die mit auffallenden, parallel verlaufenden Seitenadern miteinander verbunden sind. Die Blätter verfärben sich im Herbst gelb bis orangerot. Aus dicken, rötlichen und behaarten Knospen in verzweigten Rispen am Ende der Triebe öffnen sich fast vier Monate lang nacheinander die etwa 7,5 cm großen, samtig behaarten, rötlich-purpurfarbenen Blüten (nach einer inneren Uhr sollen sie erst blühen, sobald die Tage kürzer werden). Auffallend sind die rotvioletten, Spinnenbeinen ähnlich gebogenen Staubblätter. Die Samen liegen in Kapselfrüchten.