Der Sternjasmin
Trachelospermum jasminoides (Lindl.) Lem.
Im Sommer 2013 von Dr. Wilhelm Mair
Der in Asien heimische Sternjasmin, auch Schnabelsame genannt (wegen der Samenform?), ist eine Kletterpflanze, die sich an Zäunen, Steinmauern, Bäumen und mit Hilfe von Klettergerüsten an Fassaden emporwindet. Er blüht ab Juni und fällt mit seinem starken, angenehmen Duft auf, den die auffällig windradartig gedrehten, weißen Blüten verströmen. Der Duft und die Blütenform und -farbe erinnern an den Echten Jasmin (Jasminum officinale L.), was auch der Artname ausdrücken will. Der Echte Jasmin gehört zur Familie der Ölbaumgewächse (Oleaceae) und kommt aus dem östlichen Himalaja; er ist ein sommergrüner Kletterstrauch mit unpaarig gefiederten Blättern.
Der Sternjasmin hingegen gehört zur Familie der Hundsgiftgewächse (Apocynaceae) und ist ein winterharter Kletterstrauch mit dünnen und biegsamen Ästen, deren junge Triebe flaumig behaart sind. Die Blätter und Triebe enthalten weißen Milchsaft. Die gegenständig angeordneten, ovalen und einfachen Blätter sind glänzend dunkelgrün und lederig; sie verfärben sich im Herbst bronzefarben bis rötlich. Die weißen Sternblüten entspringen aus end- und achselständigen kleinen Büscheln und schmücken innerhalb kurzer Zeit und lange blühend große Flächen und hohe Bäume. Die Blüte besteht aus einer langen und engen Röhre und dem ausgebreiteten, fünflappigen Saum. Die Früchte sind zwei gespreizte, etwa 10 cm lange, schmale Schoten, die viele mit Haarbüscheln ausgestattete, flache Samen enthalten.
Vorkommen: Der pflegeleichte Strauch wird häufig als Hecke gezogen und bildet einen angenehm duftenden Sichtschutz in Parkanlagen (Krankenhaus) und vielen privaten Gärten; er wächst flächendeckend an warmen und sonnigen Standorten und Hausfassaden (Zugang zur Parkgarage am Thermenplatz); an der Gilfpromenade unterhalb der Zenobergstraße bedeckt er die Stützmauer. Eine Scheinzypresse (Chamaecyparis obtusa) ist bis zur Spitze mit weißen Blüten des Sternjasmin geschmückt (Hotel Steiner in Gratsch; fotografiert 2012, heuer ist der Baum in einem schlechten Zustand). Neben dem Dr.-Prünster-Denkmal an der Gilfpromenade ist eine Unterart gepflanzt: Laut K. Honeck handelt es sich um die Varietät „difforme“. Ihre schmal-lanzettlichen Blätter haben hellere Blattnerven. Vielleicht blüht sie wegen des eher schattigen Standortes selten.