Der Zitronenstrauch
Aloysia citrodora Paláu
Im Herbst 2019 von Dr. Wilhelm Mair
Die zarten weißlichen Blüten in lockeren Rispen, das frische Grün der Blätter und ihr erfrischender Duft nach Zitrone sind charakteristische Merkmale dieses kleinen Strauches. Die in Südamerika heimische Pflanze kam Ende des 18. Jhs. nach Europa und wurde im Mittelmeerraum in Parks und Gärten ein beliebter Duftstrauch. Die auch als Zitronenverbene bekannte Pflanze gehört zur Familie der Eisenkrautgewächse (Verbenaceae). Der Gattungsname Aloysia ehrt Maria-Luisa von Bourbon-Parma (1751–1819), die Prinzessin von Asturien und spätere kaiserliche Gemahlin Karls IV. von Spanien. Der Artname citrodora bezieht sich auf den Duft und Geschmack der Pflanze.
Der mehrjährige, sommergrüne Strauch wird etwa 1-2 m hoch. An den verholzenden, gestreiften Zweigen stehen die Blätter in Dreiergruppen zusammen (Synonym: Aloysia triphylla). Sie sind schmal länglich, an der Oberfläche runzelig und am Rande leicht gesägt. Die kleinen Punkte auf der Blattunterseite sind Ölzellen oder Öldrüsen, die ätherische Öle enthalten und bei der geringsten Berührung einen intensiven, zitronenartigen Duft verströmen. Von Juli bis November trägt der Strauch weiße bis hell lilafarbene Blüten in lockeren Rispen. Die vier Kronblätter sind am Grunde zu einer Röhre verwachsen. Die Früchte sind kleine, zweisamige Nüsschen.
Der Zitronenstrauch kann vielfach verwendet werden: als Zierpflanze im Garten und Schnittblume in Blumenbuketts; die Blätter eignen sich zur Zubereitung von erfrischenden Getränken und aromatischem, anregend-beruhigendem Tee sowie als würzende und appetitanregende Zugabe in Salaten und Fruchtdesserts. Die Kosmetik bedient sich des erfrischenden Aromas in Seifen und als Badezusatz, die Blätter bringen auch feinen Duft in den Kleiderkschrank.