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Die Eberesche macht die Stimmbänder geschmeidig

Sorbus aucuparia L.

Lesezeit: 4 min

Im Sommer 2016 von Dr. Wilhelm Mair

Dieser Artikel erschien vor 5 Jahren im Meraner Stadtanzeiger und ist unter Umständen nicht mehr ganz aktuell

Die in fast ganz Europa verbreitete Eberesche ist bei uns heimisch und wird wegen ihrer zierlichen Blütenstände im Frühjahr und der schmucken Beerendolden im Sommer und Herbst häufig als Park- und Straßenbaum gepflanzt. Die natürlichen Standorte sind Waldränder, Lichtungen in Laub- und Nadelwäldern, Hecken und Brachflächen, feuchte Moorböden und trockene Steinhänge, im Gebirge steigt sie bis an die Baumgrenze. Sie gehört in die große Familie der Rosengewächse (Rosaceae) und dort zu den Kernobstgewächsen (Pyrinae). Die einheimische Bezeichnung Möschpa für Mostbeere könnte auf einen Schlürftrank verweisen; auch der Gattungsname Sorbus kann von sorbere (lat.) = schlürfen abgeleitet werden, weil man aus den Beeren dieser Art oder aus ähnlichen Früchten Most herstellte. Der Name Eberesche lässt sich von der volkstümlichen Bezeichnung Aber­esche herleiten, wobei aber die Bedeutung von falsch hat und darauf hinweist, dass es sich trotz der ähnlichen Blätter nicht um Eschen handelt. Wegen der Verwendung der Früchte zur Schweinemast könnte man den Namen auch vom Eber herleiten.

 

Der anspruchslose mehrstämmige, sommergrüne Großstrauch oder kleine Baum hat zunächst eine silbergraue, glänzende Rinde, die später matt graubraun und längsrissig wird. Die Krone ist unregelmäßig eiförmig bis rundlich. Die wechselständig angeordneten Blätter sind unpaarig gefiedert wie bei der Esche (Fraxinus), weshalb sie auch nach dieser benannt ist, obwohl keine engere verwandtschaftliche Beziehung zwischen beiden Arten besteht. Die länglich-eiförmigen Blättchen sind oberseits dunkelgrün und anliegend behaart, unterseits sind sie dicht graufilzig und am Rande kerbig gezähnt. Im Herbst können sie sich lebhaft gelb verfärben, an trockenen Standorten und in höheren Lagen auffallend dunkelrot. Die gelblich-weißen Blüten stehen in vielblütigen, doldigen Blütenständen und verströmen einen unangenehmen Geruch. Die Früchte sind etwa 1 cm groß und wechseln die Farbe von Gelb über Orange zu leuchtendem Rot. Die dünnfleischigen, dreisamigen Apfelfrüchte haben einen herben Geschmack, den sie nach den ersten Herbstfrösten verlieren. Sie sind für viele Vögel ein willkommenes Futter; aber nicht nur der Futter- und Nistplatz brachte dem Gehölz den Namen Vogelbeerbaum ein, sondern auch die Verwendung der Früchte als Vogellockmittel, was auch der wissenschaftliche Artname ausdrückt: aucuparia leitet sich vom lateinischen aves capere ab, was Vögel fangen bedeutet.

Samenfunde belegen, dass die Eberesche schon vor 4.000 Jahren als Nahrungsquelle diente. Bei den alten Völkern Nordeuropas war sie ein heiliger Baum; die Gebets- und Opferhaine, Orakel- und Gerichtsplätze wurden von ihr umsäumt. Im Mittelalter wurde von den Kaiserhöfen die Anpflanzung gefördert und somit das Gehölz weit verbreitet. Zu Beginn des 19. Jh. wurde eine Sorte mit fast bitterstofffreien Früchten gefunden (Sorbus aucuparia var. edulis), die sich in manchen Gegenden zu einem wichtigen Wildobstbaum entwickelte. Neben der angenehm säuerlichen Marmelade, dem Vogelbeerwein und -likör ist der „Tiroler Vogelbeerschnaps“ sehr beliebt. Das Gehölz ist auch anderweitig vielseitig nutzbar: Die Rinde wurde zum Rot- oder Braunfärben von Wolle verwendet; das elastische, feinfaserige und schön gemaserte Holz war gefragt zum Schnitzen und Drechseln. Vielen ist die Eberesche wegen der heilsamen Wirkung getrockneter Früchte bekannt, die als Tee bei Husten, Heiserkeit mit Stimmverlust und Magenverstimmung angewendet werden. Von der Vogelbeere gibt es zahlreiche Sorten, die sich sowohl in der Fruchtfarbe als auch im Geschmack und im Vitamin-C-Gehalt der Früchte unterscheiden.

Vorkommen: entlang der Passer und in vielen privaten Gärten.

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Meraner Stadtanzeiger 16/2016
Do, 04. Aug 2016

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