Wochenblatt Meran
  • Meraner Stadtanzeiger Wochenblatt
  • News
    • Alle
    • Allgemein
    • Bildung
    • Gesellschaft
    • Gesundheit
    • Kultur
    • Politik
    • Sport
    • Wirtschaft
    • Feed
  • Magazin
    • Editorial
    • Der Stieglitz
    • Titelthema
    • merk-würdig
    • So gesehen
    • Wandern in Südtirol
    • Botanischer Spaziergang
    • Aufgelesen
    • Ausländer in Meran
    • Chronik
    • Der Sterngucker
    • Gesundheit
    • Historisches
    • Interview
    • Kolumne
    • Kultur
    • Meraner Informiert
    • Mode
    • Porträt
    • Ratgeber
    • Sport
    • Wirtschaft
    • Worte über Worte
    • Worte zum Nachdenken
  • Service
    • Ausgabenarchiv
    • Blätterarchiv
    • Kleinanzeigen
    • Gesundheit
      • Apotheken Meran
      • Ärzte Meran
    • Kirchen / Gottesdienste
    • Reiseleiter für Meran
    • Wetter für Meran
    • Verkehrsbericht Meran
  • Info
    • Termine
    • Preise / Mediendaten
    • Team
    • Kontakt
  1. meraner.eu 
  2. Botanischer Spaziergang  
  3. Die Edelkastanie

Die Edelkastanie

Castanea sativa Mill.

Lesezeit: 4 min

Im Herbst 2015 von Dr. Wilhelm Mair

Dieser Artikel erschien vor 7 Jahren im Meraner Stadtanzeiger und ist unter Umständen nicht mehr ganz aktuell
Kastanienhain bei Tisens
Kastanienhain bei Tisens
Drehwüchsiger Stamm
Drehwüchsiger Stamm
Ährenförmige Blütenstände
Ährenförmige Blütenstände
Drei Kastanien lugen  aus der stacheligen Hülle
Drei Kastanien lugen aus der stacheligen Hülle

Ein mächtiger Edelkastanienbaum ist von seltener Schönheit: der drehwüchsige Stamm, die weit ausladende Krone mit den knorrig verzweigten Ästen, das Blütenmeer der langen, gelblichen Blütenrispen, die großen, dunkelgrünen, im Herbst golden leuchtenden Blätter und schließlich die „Keschtnigl“ mit ihrem „köstlichen“ Inhalt.

Wir begegnen diesem unverkennbaren Baum in den wintermilden Lagen Südtirols bis etwa 1.300 m. Er bevorzugt durchwegs kalkfreie Böden und gedeiht in den Mittelgebirgsterrassen im Burggrafenamt, um Bozen, im Überetsch und Unterland, im Passeiertal, im unteren Vinschgau und im Eisacktal, wo im Schlosshof von Wolfsthurn/Mareit der nördlichste Edelkastanienbaum Südtirols steht. Er ist ein Charakterbaum der bäuerlichen Kulturlandschaft und viele majestätische Kastanienbäume sind als Naturdenkmal ausgewiesen und geschützt. Auf „Kastanien-Erlebniswegen“ in Völlan, in Partschins (Vertigner Kastanienrunde) und im Eisacktal (Kestnweg, beginnend beim Kloster Neustift bei Brixen über Feldthurns, Barbian, Ritten bis zur Burg Runkelstein im Bozner Talkessel) erfährt der interessierte Wanderer viel Wissenswertes über die Edelkastanie.

Die Edelkastanie, auch Esskastanie, stammt ursprünglich aus Kleinasien am Schwarzen Meer und wurde schon früh als Holz- und Fruchtbaum kultiviert. Welchen Verbreitungsweg der wärmeliebende Baum genommen hat, ist nur mehr schwer nachzuvollziehen; die Römer fanden ihn in den eroberten Gebieten bereits vor und förderten die Verbreitung. Im Mittelalter erlebte ihr Anbau in Klöstern und Adelsansitzen einen Aufschwung, immer in enger Verbindung mit dem Weinbau. Eine bedeutende Nutzungsart war schon seit alters die Gewinnung des witterungsbeständigen Holzes für die Gerüste im Weinberg, bei uns die „Pergl“. Die Früchte aus veredelten Bäumen waren in getrocknetem, gemahlenem, geröstetem oder gekochtem Zustand in Notzeiten ein Grundnahrungsmittel der bäuerlichen Bevölkerung. Vom Brot der armen Leute wurden sie zur Herbstdelikatesse. Das Hauptverbreitungsgebiet in Europa erstreckt sich heute von Anbaugebieten rings um das Mittelmeer über die Schweiz, Italien, Österreich, die Weingebiete Deutschlands und den Balkan bis zum Kaukasus.

Der Name Castanea / Kastanie rührt vermutlich vom persischen Wort „kashtah“ her, was soviel wie „trockene Frucht“ bedeutet. Bei uns fand der Kastanienbaum auch Verwendung für Flurnamen (Kestenholz in Oberplars und Häusergruppe beim Cafè Konrad, Kestenberg in Algund-Dorf, Kestenwiesl, Kestenbergl, Kestberg in Marling, Kestlzuen in Labers, Kestenholz in Staben-Naturns und Dorf Tirol, Kestengröben, Kestenbrücke, Kestbamwaal in Tscherms, Thurner Kestbam, Wirts-Kestbam, Lothen-Kestbam, Prunjauner Kestbam, Himmelstützer in Schenna, Tschivon und Verdins) und Hofbezeichnungen (Kestenholzer in Niederlana, Kestenholz in Rateis/Völlan, Kestbamer in Gratsch, Kestenholzer in Sirmian, Kestholzer in St. Georgen/Schenna, Kesttaler in Tschivon/Schenna, Kestenbrugger in Dorf Tirol, Kestenholzberger in Prissian, Köstenwaldele in Oberplars) (Johannes Ortner).

Innig mit der Kastanie verbunden ist bei uns das „Törggelen“. Der ursprünglich Eisacktaler Brauch der Weinbauern, im November von einem „Buschen“ zum nächsten zu pilgern, um den neuen Wein zu verkosten und dazu gebratene „Kest´n“ zu essen, hat sich mittlerweile (leider) auf das ganze Land ausgedehnt. Heute werden im Herbst  nach einer deftigen Mahlzeit die gebratenen Kastanien und süßen Krapfen gereicht. Der Duft der gebratenen Kastanien begleitet uns den ganzen Herbst und die Kastanienbrater sind von den Weihnachtsmärkten nicht mehr wegzudenken.

Der wie die Eiche und Buche zur Familie der Buchengewächse (Fagaceae) gehörende sommergrüne Baum kann eine Höhe von etwa 20 m erreichen. Der mächtige, meist stark drehwüchsige Stamm (meist linksdrehend) trägt eine tief längsrissige, furchige Netzborke und eine breit ausladende Krone. Die länglich-lanzettlichen, ledrigen, glänzend dunkelgrünen und gezähnten Blätter verfärben sich im Herbst gelb bis gelbbraun. In bis 20 cm langen, ährenförmigen Blütenständen stehen zwischen vielen männlichen die unscheinbaren weiblichen Blüten. Ihr eher unangenehmer Duft erinnert an den Weißdorn oder die Eberesche. Im Herbst liegen im Innern von stacheligen Hüllen zwei bis drei schmackhafte Früchte (Nüsse) mit glänzender brauner Schale.

Weiterlesen?

Sie haben der Cookie-Nutzung nicht zugestimmt. Das ist natürlich in Ordnung. Bitte haben Sie aber Verständnis dafür, dass wir auf die - auch noch so spärlichen - Werbeeinnahmen angewiesen sind, um den Betrieb der Website aufrecht zu erhalten. Falls sie den vollen Inhalt sehen möchten, können sie hier der erweiterten Cookie-Nutzung und somit den Werbeeinblendungen zustimmen und uns so ermöglichen, Werbung von Drittanbietern einzublenden. Danke.

Werbung

Tobike NalsGärtnerei Wielander Meran
Ausgabe 20/2015
Meraner Stadtanzeiger 20/2015
Do, 15. Okt 2015

  • Editorial 20/2015
  • Im Einklang mit der Natur
  • Und läuft und läuft und läuft
  • Die Edelkastanie
  • Rundwanderung auf dem Tschögglberg
  • Sind Zäune eine Lösung?

PDF-Download 20/2015
Meraner Stadtanzeiger
Meraner Medien GmbH
Romstraße 65
39012 Meran
MwSt. 02 635 820 216

Tel. & Fax 0473 234 505
Handy 333 4545 775
P.IVA 02 635 820 216

Bankverbindung:
Südtiroler Volksbank: IT94 O 05856 58590 0405 7122 3610
Südtiroler Sparkasse: IT85 P 06045 58596 0000 0502 0574

  • Impressum
  • Cookies
  • Datenschutz
  • Kontakt
  • powered by dp