Die Elfenblume
Epimedium L.
Im Frühling 2022 von Dr. Wilhelm Mair
Von den Elfenblumen oder Sockenblumen gibt es etwa 40 Arten im Mittelmeerraum und in Ostasien und wegen der zierlichen Blüten viele gezüchtete Garten-Hybride. In Südtirol ist nur die sommergrüne Alpen-Sockenblume von einem natürlichen Standort bei Salurn bekannt (www.florafauna.it).
Die Pflanze gehört zur Familie der Berberitzengewächse (Berberidaceae). Die Gattungsbezeichnung Epimedium soll dem Ethymologen H. Genaust zufolge auf die flaumige Behaarung der Art Epimedium pubigerum = flaumtragend (Bezug nehmend auf den flaumigen Bartwuchs vom jungen Epimetheus) verweisen, eine Art, die im Gebiet des heutigen Iran verbreitet war und bereits vom heilpflanzenkundigen Arzt Dioskurides (40-90 n. Chr.) in seinem berühmten Werk „De materia medica“ erwähnt wurde. Die grazile Blütenform verhilft der Elfenblume zu ihrem deutschen Namen.
Die bei uns angepflanzten Elfenblumen sind Hybride. Sie sind winterhart, wachsen staudenartig aus einem kräftigen Wurzelstock und bilden einen dichten Blattteppich an beschatteten Standorten. Die Blätter sind beim Austrieb häufig rötlich gefärbt, im Sommer werden sie satt grün, im Herbst verfärben sie sich bronzefarben. Sie sind lang gestielt, herzförmig und am Rande stachelspitzig gezähnt. Dünne Triebe tragen an traubenartigen Blütenständen mehrere bis viele Blüten, die im Wind wie kleine Elfen über dem Blätterdach tanzen. Die zierlichen Blüten besitzen acht Blütenhüllblätter, von denen die vier inneren kronblattartig und nach außen zu einem Nektarbeutel geformt sind, die vier äußeren sind kelchblattartig. Die Blütenhüllblätter sind je nach Art/Sorte von gelb bis weiß oder von rosa bis rot und violett gefärbt. Die Samen liegen in einer Kapselfrucht.