Die Fetthenne
Hylotelephium Ohba
Im Herbst 2019 von Dr. Wilhelm Mair
Für trockene Standorte sind besonders jene Pflanzen geeignet, die in ihren dickfleischigen Blättern Wasser speichern können (Blattsukkulente). Es sind Dickblattgewächse (Crassulaceae) mit den einheimischen Gattungen Sedum (Mauerpfeffer) und Sempervivum (Hauswurz) sowie Hylotelephium (Fetthenne).
Die Gattung Hylotelephium wurde eine Zeit lang als Untergattung der Gattung Sedum geführt. Weil sich die Pflanzen in mehreren Merkmalen unterscheiden, wurden die Gattungen getrennt. Dank der späten Blütezeit liefern diese Arten für Bienen, Schmetterlinge und Hummeln im Herbst noch reichlich Nahrung. In früheren Zeiten wurde die Fetthenne als Heilpflanze bei Schnitt- und Brandwunden verwendet. Auch war viel Aberglaube zu Glück, Gesundheit, Liebe und langem Leben mit ihr verbunden. Eine wissenschaftliche Beurteilung der pharmakologischen Wirkung von Extrakten steckt in den Kinderschuhen und es besteht wenig Interesse an der Pflanze.
Der botanische Name kann vom griechischen ὕλη = Holz, Wald und τηλέφιον = einige in offenen Wäldern wachsende Arten abgeleitet werden. Die deutsche Bezeichnung verweist auf die dicken Blätter.
Die Große Fetthenne (Hylotelephium maximum (L.) Holub) besiedelt trockene Wälder, Steinmauern, Felsen, Feldraine und Trockenrasen. Aus einer dicken, rübenförmigen Wurzel entspringt ein 20-50 cm langer, aufrechter, rötlicher Stängel mit gegenständig oder quirlig angeordneten, länglich-eiförmigen Blättern. Diese sind fleischig und umfassen am Grund den Stängel herzförmig. Der Blattrand kann ungleichmäßig gezähnt oder auch glatt sein. Die kleinen sternförmigen Blüten sind weißlich-grün bis gelblich und stehen gedrängt in trugdoldigen Blütenständen; sie öffnen sich ab dem Sommer bis zum Herbst.
Vorkommen: am sonnigen Küchelberg/Tappeinerweg.