Die Fichte (1)
Picea sp. A. Dietr.
Im Winter 2013 von Dr. Wilhelm Mair
Die einzige in Mitteleuropa heimische Fichte ist die uns allen bekannte Gemeine Fichte (Picea abies) oder Rottanne. Wir stellen zwei fremdländische Arten vor, die durch ihre elegante, spitz-kegelförmige bis säulenförmige Krone und die besondere Form der Nadeln auffallen.
Die Orient-Fichte (Picea orientalis (L.) Link.), auch Kaukasus-Fichte und Sapindus-Fichte genannt, ist beheimatet in den Gebirgen des nördlichen Kleinasiens sowie im Kaukasus und wird bei uns in Parkanlagen und Gärten als Zierbaum gepflanzt.
Der langsam wachsende, immergrüne Baum erreicht bei uns etwa 30 m Höhe. Die spitz kegelförmige, im Alter fast säulenförmige Krone wird gebildet von regelmäßigen, waagrecht und dicht stehenden Ästen, die meist bis zum Boden reichen. Die jungen Triebe sind anfangs hellgelb, später hellbraun und fein borstig behaart. Die rotbraunen Knospen sind harzfrei. Auffallend sind die Nadeln: sie sind nur 0,5-0,8 cm lang und die kürzesten Nadeln aller Fichtenarten; sie sind in der Wildform stark glänzend dunkelgrün (manche Gartenformen sind grüngelb oder goldgelb), steif, vierkantig, dicht stehend und vorne stumpf. Die hängenden, gebogenen Zapfen sind jung violett und harzig; reif sind sie braun und 5-8 cm lang; die ledrigen Schuppen sind vorne abgerundet. Die flachen Samen sind geflügelt.
Vorkommen: beim Minigolfplatz, in privaten Gärten an der Katharinastraße, am Finkweg, an der K.-Wolf-Straße, Galileistraße u.a.O.
Die Himalaja-Fichte (Picea smithiana (Wall.) Boiss.) stammt aus dem mittleren und westlichen Himalaja und wurde im 19 Jh. nach Schottland eingeführt; sie wächst in Meran trotz ihrer Frostempfindlichkeit sehr gut.