Die Kiefer (4)
Im Winter 2014 von Dr. Wilhelm Mair
Die hochwüchsige Nuss- oder Weiß-Kiefer (Pinus sabiniana Dougl.) stammt aus Kalifornien. Mit dem Namen sabiniana wollte der schottische Botaniker und Gärtner David Douglas (1799-1834) seinen Freund Joseph Sabine (1773-1837) ehren, der als Finanzbeamter und Sekretär der Royal Horticulural Society seine Sammeltätigkeit förderte.
Der Stamm dieser Kiefer teilt sich an der Basis oft in starke, nach oben strebende Äste. Die sparrige Krone ist spärlich mit blass blau-grünen Nadeln besetzt, die in Dreierbündeln stehen und bis 30 cm lang, dünn und scharf zugespitzt sind. Die dekorativen, eiförmigen, bis 20 cm großen, rötlichbraunen Zapfen tragen Schuppen, die lange, gebogene Dornen tragen. Die den Pinienkernen ähnlichen großen Samen waren bei der einheimischen Bevölkerung Kaliforniens als Nahrungsmittel geschätzt.
Vorkommen: im Bahnhofpark, in den Parkanlagen der Villa Eden am Finkweg (als Naturdenkmal ausgewiesen) und beim Hotel Tivoli.
Die Weymouth-Kiefer (Pinus strobus L.) oder Strobe ist im östlichen Nordamerika weit verbreitet und dort ein wichtiger Nutzholzbaum. Sie wurde im 18. Jh. in England vom Lord Weymouth (†1714) eingeführt und mit diesem Namen belegt. Der Artname kommt vom griechischen Wort stróbos = Wirbel, gedrehter Körper und bezieht sich auf die Samenzapfen.
Bei uns kann der schnellwüchsige Baum bis 30 m Höhe erreichen. Kennzeichnend ist der stockwerkartige Aufbau der zuerst kegelförmigen, später rundlichen Krone mit bogig aufsteigenden Ästen. Der Stamm trägt jung eine glatte, oft dunkelgrüne Rinde, die später graubraun und schuppig wird. Die langen, weichen und biegsamen Nadeln sind bläulichgrün und stehen in fünfzähligen Bündeln pinselartig an den oft aufgerichteten Zweigenden. Die bis 20 cm langen, schmal-zylindrischen Zapfen sind gestielt, leicht gekrümmt und oft stark mit weißen Harztropfen besetzt. Die Nadeln dieser Kiefer werden häufig vom Blasenrost befallen: Cronartium ribicola ist ein wirtswechselnder Rostpilz, der einen Teil seines Lebenszyklus auf fünfnadeligen Kiefern und den anderen Teil auf Johannisbeeren und Stachelbeeren verbringt.
Vorkommen: Gilf, Tappeinerweg, Roseggerpark, Städtischer Friedhof, Alpinistraße, K.-Wolf-Straße, Grabmayrstraße, private Gärten.