Die Kleinblütige Bergminze
Clinopodium nepeta (L.) Kuntze
Im Herbst 2022 von Dr. Wilhelm Mair
Viele Arten aus der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) sind als Heil- und Küchenkräuter schon seit dem Altertum bekannt; so auch die Kleinblütige Bergminze.
Die sommergrüne Staude bildet verzweigte, locker-buschige Horste, die zart wirken, aber trotzdem widerstandsfähig gegen widrige Bedingungen sind. Die bis etwa 70 cm langen, behaarten Stängel verholzen am Grunde. Sie tragen gegenständig angeordnet eiförmige, behaarte Blätter mit schwach gesägtem Rand. Zerknüllt riechen sie aromatisch-minzeartig. Die kleinen (etwa 1 cm), hell lilafarbenen bis weißen Blüten erscheinen von Juni bis Ende Juli und mit einer kräftigen zweiten Blüte noch einmal im September/Oktober. Mehrere Blüten bilden einen lockeren Blütenstand. Die ca. 1 cm große zweilippige Blütenkrone ist innen deutlich behaart und an den Lippen gezeichnet. Auffallend ist der lange Blütenstiel und der röhrenförmige Kelch mit Kelchzähnen.
Die Kleinblütige Bergminze ist eine Pollenquelle für Wild- und Honigbienen und andere Insekten. In Mittelmeerländern verwendet man sie als Gewürz in der Küche und in der Volksmedizin wird sie auch heute noch eingesetzt. Als Zierpflanze wird sie eher selten verwendet.
Die Pflanze ist im Mittelmeergebiet und in warmen Gegenden Mitteleuropas stark verbreitet, wo sie auf mäßig trockenen Steinschuttfluren, an Felsen und Mauern wächst.
Der botanische Gattungsname Clinopodium leitet sich ab von griech. κλίνη = Bett und πούς = Fuß (auch eines Tisches), weil die Blütenstände von Bergminzen den Knäufen antiker Bettfüße ähnlich sein sollen.