Die Pappeln in den Parkanlagen von Meran
Teil 4/4
Im Frühling 2019 von Dr. Wilhelm Mair
Die schwärzliche Rinde ist das kennzeichnende Merkmal der Schwarz-Pappel (Populus nigra L.). Der Baum kann eine Höhe bis 30 m erreichen, hat eine mächtige, fast so breite wie hohe Krone mit weit ausladenden Ästen und bildet reichlich Wurzelbrut. Alte Stämme tragen oft dicke Knollen. Die Rinde reißt im Alter mit tiefen Rillen längs auf, die auffallend x-förmig verbunden sind. Die verschieden geformten, dreieckigen bis eiförmigen Blätter haben einen langen Stiel und eine ausgezogene Spitze, sie sind am Rande fein gesägt, beidseitig glänzend grün und unbehaart.
Heimisch ist die Schwarz-Pappel in weiten Teilen Europas, in Nordafrika und Westasien. Sie wächst in Auenwäldern und im Uferbereich der Flüsse.
Vorkommen: Die meisten Schwarz-Pappeln stehen an der Passerpromenade, im Bahnhofpark und am Pferderennplatz. Weiters findet man sie im Elisabethpark, an der Sommerpromenade, im öffentlichen Thermenpark und im Zuegg-Park, bei der Meranarena. Viele Samen keimen im Uferbereich der Passer und der Etsch.
Als schlankwüchsiger Alleebaum prägt die Pyramiden-Pappel (Populus nigra `italica`) oder Säulen-Pappel eindrucksvoll Straßenzüge und Plätze. Entstanden ist sie aus der Schwarz-Pappel durch eine spontane Änderung des Erbgutes. Nach ihrer Entdeckung in der Lombardei eroberte sie ab dem 18. Jh. in kürzester Zeit die Gebiete nördlich der Alpen und brachte, weil sie in der Wuchsform der Mittelmeerzypresse (Cupressus sempervirens, Meraner Stadtanzeiger Nr. 2 vom 27.01.2012) ähnelt, südländisches Flair in die kälteren nördlichen Regionen. Angeblich hat Napoleon diesen Baum stark verbreitet, indem er ihn entlang seiner Heerstraßen pflanzen ließ.