Die Platane, der unempfindliche Schattenspender (1)
Im Sommer 2013 von Dr. Wilhelm Mair
Die Platane gehört schon lange zum Stadtbild Merans: Schöne und alte Exemplare von drei Arten stehen in Parkanlagen, an Plätzen und begrenzen fünf große Straßen als Alleebäume und spenden mit dem dichten Blätterdach im Sommer kühlen Schatten.
Die Ahornblättrige Platane (Platanus x hispanica Münchh., Synonym Platanus x acerifolia (Ait.) Willd.) ist der am häufigsten gepflanzte Straßenbaum. Sie wurde um 1670 im Botanischen Garten von Oxford in England entdeckt. Dort entstand sie vermutlich aus der Kreuzung der Morgenländischen Platane mit der Amerikanischen Platane (beide Arten werden in der nächsten Nummer des Meraner Stadtanzeigers beschrieben); sie vereint die vorteilhaften Merkmale ihrer Eltern, die sie aber stark verdrängt hat. Die Platane ist eine Baumart aus der Familie der Platanengewächse (Platanaceae). Der Gattungsname platanus leitet sich vom griechischen Wort platús ab, bedeutet Baum mit weit ausgebreiteten Ästen und nimmt Bezug auf seinen Wert als Schattenspender.
Die Ahornblättrige Platane ist raschwüchsig und entwickelt sich zu einem stattlichen, sommergrünen Baum mit einer weitausladenden, hochgewölbten Krone auf einem starken Stamm; die graubraune Borke blättert in großen Platten ab und hinterlässt ein typisches Mosaik aus grünen, gelben und bräunlichen Flecken. Die dem Ahornblatt ähnlichen, ledrigen, 3-5-lappigen Blätter bilden ein schönes, schattenspendendes Laubwerk, das sich dann im Herbst hell bräunlich verfärbt. Die unscheinbaren, einhäusigen Blüten sind zu kugelförmigen, gestielten Blütenständen zusammengeschlossen und werden in der Regel durch den Wind bestäubt; die Fruchtstände hängen meist zu zweit an langen Stielen bis zum Winter am Baum und zerfallen in einsamige Nüsschen, die am Grunde borstig behaart sind.
Der Baum ist als Allee- und Straßenbaum sehr geschätzt wegen seiner Unempfindlichkeit gegen verschmutzte und trockene Stadtluft sowie verdichtete Böden.