Die Platane (2)
Im Sommer 2013 von Dr. Wilhelm Mair
Die Platane hat in der Stadt vor allem eine ökologische Bedeutung, wenn dem Baum gute Lebens- und Standortbedingungen geboten werden: Sie spendet an heißen Tagen angenehmen Schatten, kühlt mit dem dichten Laubwerk durch Wasserverdunstung die Luft ab und wirkt als „Luftbefeuchter“; sie reinigt die Luft von Abgasen und Staub; sie prägt mit ihrem mächtigen Wuchs, der auffallenden, scheckigen Borke, den großen und schön geformten Blättern das Stadtbild sowohl als Allee- als auch als Einzelbaum.
Das Holz der Platanen ist schwer, zäh und elastisch; es wird zu Furnierholz und für Kleinmöbel und Einlegearbeiten verwendet; auch zur Fertigung von Musikinstrumenten wird es eingesetzt.
Leider wird die Platane vor allem in den letzten Jahrzehnten immer öfter von Pilzen befallen, die schon viele Bestände zerstört haben. Neben der Platanenwelke (Ceratocystis fimbriata f. platani) gibt es Pilze, die ein teilweise ähnliches Schadensbild hervorrufen, jedoch eher als Schwächeparasit einzustufen sind und das Absterben kleinerer Seitenzweige an einzelnen Kronenästen bis in den Starkastbereich hinein zur Folge haben (Massaria-Krankheit, Splanchnonema platani).
Die Amerikanische Platane (Platanus occidentalis L.), im östlichen Nordamerika beheimatet, gedeiht gut in kälteren Gebieten. Der mächtige Baum mit rundlicher Krone hat mehr aufrecht gerichtete Äste. Die Borke löst sich nur in kleinen Platten ab. Die ledrigen Blätter sind breit, meistens 3-lappig, seicht gebuchtet und gezähnt oder ganzrandig; sie verfärben sich im Herbst oft nur gelbgrün. Meist hängt nur ein kugeliger Fruchtstand langgestielt von den Zweigen.