Die Ungarische Eiche
Quercus frainetto Ten.
Im Winter 2021 von Dr. Wilhelm Mair
Im Jahre 2019 wurden in Merans Parkanlagen Bäume, die aus Sicherheitsgründen gefällt werden mussten, durch besondere Baumarten ersetzt (Kampferbaum, Bienenbaum), in Alleen wurden krankheitsanfällige Arten (Rosskastanie, Holländische Linde) durch widerstandsfähigere Arten ersetzt (männliche Klone von Ginkgo, Zerr-Eiche, Silber-Linde, Ungarische Eiche); auch wurden durch Baumaßnahmen im Wurzelbereich beschädigte Straßenbäume durch Neupflanzungen ersetzt.
Wir beschreiben hier die Ungarische Eiche, die anderen Baumarten sind schon in verschiedenen Ausgaben des Meraner Stadtanzeigers vorgestellt worden.
Die Ungarische Eiche ist eine schnell wachsende, sommergrüne Eiche mit kugelförmiger Krone auf einem kurzen Stamm. Die 10-20 cm großen, fast sitzenden Blätter sind regelmäßig gelappt und tief eingebuchtet, auf der Oberseite dunkelgrün, unterseits blassgrün. Gleichzeitig mit den austreibenden Blättern erscheinen die grünlich-gelben Blütenkätzchen. Die länglich-elliptischen Eicheln sitzen kurz gestielt zu zweit bis viert zusammen; sie werden von halbkugeligen Bechern umgeben, die schmal anliegende und filzig behaarte, rostrote Schuppen tragen. Die Blätter verfärben sich im Herbst von gelb über kupferfarben bis braun. Die Becher und Blätter sind charakteristisch für diese Eichenart.
Die hitze- und trockenheitsverträgliche, stadtklimafeste Eiche wird als Alleebaum, in Parkanlagen und Gärten als Zierbaum verwendet. Wegen dieser Eigenschaften gilt sie im sich wandelnden Klima als Zukunftsgehölz. Sie ist ursprünglich in Italien, auf dem Balkan, in der Türkei und in Ungarn beheimatet. Der Artname frainetto ist ein Tippfehler, der nie korrigiert wurde: Ursprünglich hieß sie farnietto, in der Bedeutung: einer kleinen Stieleiche ähnlich (farno = Stieleiche).