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Lesezeit: 4 min

Die Zeder (1)

Cedrus sp. Trew

Im Herbst 2012 von Dr. Wilhelm Mair

Dieser Artikel erschien vor 11 Jahren im Meraner Stadtanzeiger und ist unter Umständen nicht mehr ganz aktuell
Libanon-Zeder im Elisabethpark
Libanon-Zeder im Elisabethpark
Zapfen einer Zeder
Zapfen einer Zeder

Aus botanischer Sicht wird das Stadtbild von Meran am stärksten von den majestätischen Zedern geprägt. Sie wurden ab Anfang der 50er-Jahre des 19. Jh., als sich die Stadt ihrer Rolle als Kur- und Gartenstadt bewusst wurde, in großen Gärten und Parkanlagen vielfach gepflanzt, sodass Meran heute jene Stadt im Alpenraum ist, die die meisten Exemplare an Zedern aufweist. Wegen des im Meraner Becken herrschenden milden Klimas wachsen sie hier rasch und sind verhältnismäßig widerstandsfähig gegen die Emissionen, werden aber durch Schneedruck und starken Wind oft beschädigt.

Mitte des 17.Jh. kamen die ersten Libanon-Zedern nach Europa. In der ersten Hälfte des 19. Jh. wurden auch die Himalaja-Zeder (1822) und die Atlas-Zeder (1839) in Europa eingeführt und vermutlich bereits seit 1859 steht die heute älteste Zeder Merans, eine Himalaja-Zeder, im Park von Seisenegg. Bei der Gestaltung der Sommerpromenade in den Jahren 1860-1866, der Gilfpromenade in den Jahren 1871-1887 und des Bahnhofparks ab 1908 wurden auch zahlreiche Zedern gepflanzt, die heutige mächtige Bäume sind und angenehmen Schatten spenden. Im Stadtgebiet sind sechs Himalaja-Zedern und eine Blaue Atlas-Zeder als Naturdenkmal ausgewiesen. Die geschützte Zeder in der Romstraße Nr. 21 war in einem schlechten Zustand und wurde aus Sicherheitsgründen im Sommer 2012 gefällt.

Die Zedern gehören in die Familie der Kieferngewächse (Pinaceae) mit vier Arten, die in den Gebirgen Nordafrikas, in Kleinasien und im Himalajagebiet ihre Heimat haben.

Die Zedern sind hohe, immergrüne Bäume mit unregelmäßig ausgebreiteter Krone. Sie brauchen viel Platz, um sich ausbreiten zu können, stellen aber an den Boden keine besonderen Ansprüche, gedeihen am besten auf tiefgründigen, sandig-lehmigen Böden. Die dunkelgraue Borke ist bei jungen Bäumen glatt und wird später rissig-schuppig. Die je nach Art 0,5-5 cm langen Nadeln sind an Langtrieben spiralig angeordnet, an Kurztrieben stehen sie in dichten Büscheln; sie werden nach 3-6 Jahren erneuert. Die bis 5 cm langen männlichen Blüten sind aufrechte, fast kegelförmige Kätzchen, die sich im Herbst öffnen und die Pollen freigeben; sie bedecken im Herbst lange den Boden unter den Bäumen und überziehen mit dem Blütenstaub die Erde und die Umgebung schwefelgelb. Die rötlichen weiblichen Blütenstände sind aufrecht und zuerst etwa 1 cm lang. Die Zedern blühen erst im Herbst (September bis November), im Gegensatz zu allen anderen Nadelhölzern. Die Zapfen benötigen 2-3 Jahre bis zur Reife, sie sind dann bis 10 cm lang, ei- bis fassförmig und zerfallen am Baum, wobei die verholzte Spindel länger an den Ästen bleibt. Die großen Samen sind unregelmäßig dreikantig und mit einem gleichlangen Flügel ausgestattet.

In der Antike waren Zedern wegen ihres leicht zu bearbeitenden und sehr dauerhaften Holzes für den Schiffsbau sehr gefragt. Die Libanon-Zeder lieferte zur Zeit der mesopotamischen und ägyptischen Hochkulturen ein geschätztes Nutzholz, das zum Bau und zur Innengestaltung von Tempeln und Palästen verwendet wurde; es diente auch in der Blüte der italienischen Handelsstädte im 16. Jh. zur Innenverkleidung und Einrichtung von Luxusbauten. Aus dem schwach aromatischen Holz der Zedern wurden Balsame für kosmetische und medizinische Zwecke, zum Imprägnieren von Schriftrollen sowie zum Einbalsamieren der Toten hergestellt. In der biblischen Symbolik gilt die Zeder als Bild des Hohen, Erhabenen und Unvergänglichen.

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Fr, 02. Nov 2012

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