Großblütige Magnolie, Immergrüne Magnolie
Magnolia grandiflora L.
Im Sommer 2011 von Dr. Wilhelm Mair
Die Heimat dieser Magnolie ist der Südosten Nordamerikas, wo sie als Charakterpflanze gilt. Im milden Klima, das in Meran herrscht, überwintert sie ohne Schwierigkeiten und sie wird häufig als Zierbaum angepflanzt. Ihre großen, weißen und seidig schimmernden Blüten sind nicht nur eine Augenweide, sondern mit ihrem intensiven Duft auch ein Genuss für die Nase.
Die Großblütige Magnolie ist ein immergrüner Baum und erreicht bei uns eine Wuchshöhe bis 20 Meter. Der aufrechte Stamm trägt eine kegelförmige Krone. Junge Triebe und Knospen sind rostbraun filzig; ältere Zweige dagegen sind kahl und mit dünner grauer Rinde versehen, die an Ästen und Stämmen später zu einer dicken, unregelmäßig schuppigen Borke wird. Die Laubblätter sind 12-20 cm lang und 6-10 cm breit. Die Blattspreite ist schmal-elliptisch geformt, am Blattgrund keilförmig zulaufend und vorne angedeutet zugespitzt. Die Oberseite der Blätter ist glänzend dunkelgrün und erinnert an einen Gummibaum, die Unterseite ist rostbraun und kurzfilzig behaart. Diese Doppelfärbung der Blätter macht den Baum zu einem ganzjährigen Schmuckstück. Die Blätter fühlen sich dick und ledrig an. Die Blütenknospen werden von zwei behaarten Hochblättern umhüllt. Die weißen und angenehm nach Zitronenöl duftenden Blüten gehören zu den größten Baumblüten überhaupt und erreichen 25 cm im Blütendurchmesser. Sie erscheinen ab Mai und blühen bis zum August. Die äußeren 3 Blütenblätter sind kleiner, grünlich und zurückgeschlagen, es folgen weiter 6-12 innere Blütenblätter. Im Zentrum der Blüte befinden sich eine große Anzahl Staubblätter mit violetten Staubfäden sowie viele Stempel. Eigenartig sind das periodische Öffnen der jungen Blüte bei Tag und das Schließen bei Nacht oder bei trüber Witterung. Die Sammelbalgfrüchte sind zapfenförmig, 7-10 cm lang und 3-4 cm breit, bräunlich und wollig behaart. Die roten Samen sind etwa 1 cm groß, linsenförmig bis rundlich. Bei der Reife öffnen sich die einzelnen Balgfrüchte und die roten Samen hängen für kurze Zeit an dünnen Fäden aus der Frucht heraus.
Die Rinde und andere Pflanzenteile enthalten phenolische Stoffe, die in der Pharmazie eingesetzt werden.