Lange blühende Nelken an unterschiedlichen Standorten
Lesezeit: 2 minIm Sommer 2021 von Dr. Wilhelm Mair
Zwei Nelkenarten aus der Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae) begleiten uns vom Frühsommer bis in den Spätherbst an ganz unterschiedlichen Standorten.
Die zarte Steinbrech-Felsennelke (Petrorhagia saxifraga (L.) Link) ist eine mehrjährige Pflanze, die sonnige, trockenwarme und felsige/steinige, karge Standorte besiedelt. Die dichtrasig wachsende, sommergrüne Pflanze wird etwa 20 cm hoch, hat dünne, niederliegende bis aufsteigende, im oberen Teil reich verästelte Stängel. Die dunkelgrünen Blätter sind sehr schmal-länglich. Die Pflanze bildet etwa 0,5-1,5 cm große, nektarreiche Blüten in schleierartigen, rispigen Blütenständen. Die 5 Kronblätter sind hell rosafarben oder weißlich und je dreifach dunkler gestreift.
Die Erklärung des Gattungsnamens: πέτρα = Fels, Stein, ρᾶγα = Spalte, bezugnehmend auf das Wachsen in Felsspalten. Die Artbenennung sáxum = Stein, Fels und frango = ich breche erklärt, dass die Pflanze mit den Wurzeln in die Felsritzen vordringt.
Die Pflanze ist im Mittelmeergebiet, von Mitteleuropa bis Vorderasien und auch bei uns heimisch.
Vorkommen: in den lichten Flaumeichenbeständen am Tappeinerweg, an den Serpentinen, an besonnten Straßenböschungen.
Die Weiße Nachtnelke (Silene latifolia ssp. alba (Mill.) Greut. & Burd.), die auch als Weiße Lichtnelke bekannt ist, ist in Europa und Asien beheimatet und in ganz Südtirol weit verbreitet, von den Tallagen bis etwa 1500 m ü.M.. Man findet sie an Wegen und am Rand von Reb- und Apfelanlagen, an Waldrändern und Schuttplätzen, vorwiegend an hellen, stickstoffreichen Standorten. Der Artname latifolia = breitblättrig bezieht sich auf die Blattform.