Sträucher für klimatisch bevorzugte Gebiete
Im Frühling 2018 von Dr. Wilhelm Mair
Ein charakteristischer Bestandteil der mediterranen Buschvegetation, der Macchia, ist die Steinlinde (Phillyrea L.). Diese Gattung wird in die Familie der Ölbaumgewächse (Oleaceae) gestellt mit den zwei anerkannten Arten: die Breitblättrige und die Schmalblättrige Steinlinde. Als immergrüne Ziergehölze werden sie nur in klimatisch bevorzugten Gebieten verwendet. Die Ableitung des Namens vom griechischen philyréa = Linde ist unsicher, weil die Pflanzen mit der Linde wenig Gemeinsamkeiten haben.
Die Breitblättrige Steinlinde (Phillyrea latifolia L.) ist ein bis 5 m hoher, sparriger Strauch mit jung flaumig behaarten Trieben. Die eiförmig-elliptischen, etwa 7 cm langen und bis 4 cm breiten Blätter sind gegenständig angeordnet, ledrig und am Rande mehr oder weniger fein gesägt; oberseits sind sie glänzend dunkelgrün, unterseits hellgrün und auf dem Mittelnerv behaart. Die Blätter sind mit 5 bis 11 Paar Seitennerven gezeichnet. Zeitig im Frühjahr (ab März) erscheinen die duftenden, gelblichen Blüten in kleinen, achselständigen Büscheln. Die reifen Früchte sind kugelige, blauschwarze Steinfrüchte.
Die Blätter der strauchförmigen Schmalblättrigen Steinlinde (Phillyrea angustifolia L.) sind etwa 7 cm lang und höchstens 1,5 cm breit. Sie sind ganzrandig, oberseits dunkelgrün, unterseits heller und haben nur wenige Paare undeutlicher Seitennerven. Die grünlich-weißen Blüten sowie die Früchte sind denen der Breitblättrigen Steinlinde ähnlich.
Vorkommen: Gilf, Tappeinerweg, private Gärten.