Winterjasmin, Nacktblütiger Jasmin
Jasminum nudiflorum Lindl
Im Winter 2011 von Dr. Wilhelm Mair
Der Winterjasmin gehört zur Pflanzengattung Jasminum in der Familie der Ölbaumgewächse (Oleaceae). Er stammt ursprünglich aus dem nördlichen und westlichen China und gelangte 1844 auch nach Europa. Heute ist er eine Zierpflanze an geschützten Stellen oder Wänden und Steinmauern entlang der Promenaden, in Parks und Gärten.
Der Winterjasmin ist ein sommergrüner Strauch mit grünen, vierkantigen, ginsterartigen Zweigen. Er gehört zu den Spreizklimmern und braucht ein Gerüst, andere Sträucher, Mauern oder Geländer zum Hochwachsen. Wenn die Zweige den Boden berühren, bilden sie Wurzeln und der Winterjasmin kann wirre, dichte Büsche bilden und bis 2m groß werden; über Mauern hängen die Zweige kaskadenartig herab.
Seine glänzend grünen Laubblätter sind gegenständig und dreiteilig gefiedert. Die ganzrandigen Blättchen sind eiförmig bis schmal-elliptisch und 1-3cm lang. Die Pflanze wirft im Herbst die Blätter ab, jedoch durch die grüne Rindenfärbung aller jüngeren Triebe macht der Strauch den Eindruck eines immergrünen Gewächses.
Die Blüten erscheinen in den Wintermonaten vor dem Blattaustrieb und stehen einzeln und achselständig an den kahlen, vorjährigen Zweigen (auf diese Eigenschaft weist auch der Artname nudiflorum = nacktblütig hin). Der Blütenstiel ist 2-3mm lang. Die Blüten messen im Durchmesser etwa 2-2,5cm und sind fünf- oder sechszählig. Im Gegensatz zu fast allen anderen Vertretern der Gattung duften die Blüten nicht. Die Hauptblütezeit des „Winterblühers“ ist von Januar bis April. Bei sehr milden Temperaturen zeigt der Winterjasmin seine gelben Blüten schon vor Weihnachten.
Vorkommen: Zu seiner ganzen Schönheit entfaltet er sich auf Mauerkronen, von denen die dünnen Triebe verzierend herabhängen: Tappeinerweg, Gilfpromenade, Elisabethpark, in privaten Gärten auch zum Begrünen und Schmücken der Begrenzungszäune.