Alte Pforzheimer Hütte wird restauriert
Juwel im Schliniger Tal wurde unter Schutz gestellt
Im Winter 2009 von Margareth Bernard
Das Schicksal der alten, 2256 m hoch gelegenen Pforzheimer Hütte war eigentlich schon besiegelt, als die Sektion Mals des Alpenvereins im Jahre 2000 beschloss, die dem Verfall preisgegebene Hütte abzubrechen. Sofort regte sich Widerstand und 2004 entstand rund um den Schliniger Sepp Saurer der Verein „Cunfin“, der sich die Sanierung der Hütte zum Ziel setzte. Mittlerweile stellte die Landesregierung die Pforzheimer Hütte unter Denkmalschutz und es gibt ein genehmigtes Projekt zur Restaurierung derselben.
Zur Geschichte:
Die Pforzheimer Hütte wurde im Zeitraum von 1899 bis 1901 im Auftrag des Deutschen Alpenvereins Sektion Pforzheim vom Tartscher Baumeister Lorenz Wallnöfer nach Plänen des Architekten Maler erbaut. Wohl wegen fehlender alpiner Unterkünfte in der Region um die Sesvenna-Gruppe entschied man sich nach eingehender Prüfung von fünf zur Debatte stehenden möglichen Bauplätzen für den Platz „am Schlinigpass oberhalb der Schwarzen Wand“. Eröffnet wurde die Hütte am 16. Juli 1901; mehr als 170 Personen nahmen an der Feier teil. Im Jahre 1910 wurde auch der Weg durch die wildromantische „Uina-Schlucht“ fertig gestellt, welcher bis heute eine faszinierende technische Meisterleistung darstellt.
Als Südtirol 1918 zu Italien kam, ging auch die Pforzheimer Hütte in Staatsbesitz über. In den folgenden Jahrzehnten nutzte die italienische Finanzwache die Hütte als Stützpunkt, um dem Schmuggler- und Wildereraufkommen Herr zu werden. Nach einem Brand in den 60iger Jahren wurde das unbenutzbar gewordene Bauwerk dem Verfall preisgegeben.
Zwischen 1979 und 1981 errichtete der Südtiroler Alpenverein unweit der Pforzheimer Hütte das heutige Schutzhaus „Sesvenna“.
Was niemand für möglich hielt, trat im Jahre 1998 ein: Die alte Hütte wurde vom Staat dem Land Südtirol übertragen. Nach der Verhinderung des Abrisses setzte der Förderverein „Cunfin“ es sich zur Aufgabe, das hochalpine Bauwerk, das sich – als eines der wenigen im Alpenraum – noch in seinem ursprünglichen Zustand befindet und einen interessanten geschichtlichen Hintergrund hat, zu restaurieren und einem kulturellen Zweck zuzuführen.