Ein Sommerloch, das bleibt
Im Sommer 2012 von Helmuth Tschigg
Aufmerksame Leser werden sich erinnern. Schon einmal wurde in dieser Rubrik das Thema „Sommerloch“ behandelt. Das Gute an dieser Art von Nachrichtenvakuum ist ja, dass es meist ebenso schnell verschwindet, wie es gekommen ist. Was man vom zweiten großen Loch dieses Sommers wohl nicht behaupten kann, jenem in der Kasse der Maiser Vereinshaus GmbH.
Architektonische Gustostückerln wie eine aufgehängte Stiegenhauskonstruktion aus Stahl, Fußbodenkühlung und purpurrote Nasszellen, dazu modernste Bühnentechnik: Nur das Feinste war gut genug bei der Renovierung des Maiser Vereinshauses.
Nun sitzt man auf einem Schuldenberg von 360.000 Euro. Die allgemeine Krisenstimmung als Ursache dafür ins Feld zu führen, wäre verfehlt. Denn es war und ist allgemein bekannt, dass die meisten Vereinshäuser unter einer geringen Auslastung leiden. In dieser Situation zu beschließen, keine eigenen Veranstaltungen zu organisieren, war wohl eine Fehlentscheidung der Maiser Vereinshaus-Führung. Denn auch die 27 Mitgliedsvereine müssen mit ihren beileibe nicht immer üppigen Budgets haushalten und weichen gezwungenermaßen auf andere Säle aus, weil sie sich die Miete im KIMM nicht leisten wollen oder können.
Wie also das Schuldenloch stopfen? Die Stadtverwaltung will nicht zahlen. Bürgermeister Günther Januth fordert lediglich eine bessere Verwaltung. Doch in Zeiten wie diesen ist dies nicht mehr als ein hehrer Wunsch.