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Erfahrungsbericht eines Covid-19-Überlebenden (6)

In der Intensivstation in Meran

Lesezeit: 2 min

Im Winter 2021 von Leo Matzneller


Wo bin ich?

Von Feldkirch in Vorarlberg kam ich also zurück nach Meran. Es war der 7. Mai. An den „Einzug“ ins Krankenhaus kann ich mich aber nicht erinnern. Als ich „erwachte“, sah ich mich auf einer großen, offenen Terrasse, rundum kein Mensch zu sehen, alles war still und leer. Ich wähnte mich in Sinich, wusste aber nicht wieso. Da kommt eine Stimme von hinter mir, die sagt: „Herr Matzneller, haben Sie Angst?“ Ich erwiderte nichts, versuchte mich zu orientieren, sah vor dem Fenster – ja, jetzt war ich in einem Raum mit Fenster – die Fluchttreppen des Krankenhauses und „erkannte“, dass ich im Krankenhaus war, im alten Trakt, wähnte ich, gegen Südosten.

Orientierung mangelhaft

Erst allmählich wurde mir ganz bewusst, dass ich in der Intensivstation war. Der Raum blieb mir all die Zeit, die ich hier verbringen musste – nicht ganz 30 Tage – fremd, die Lage und das Aussehen der Abteilung ein Rätsel. Ich konnte in einen Vorraum sehen, der wie ein Durchgangsraum zu sein schien, da sah ich Pfleger und Ärzte vorbeigehen, hörte oft Stimmen und Lachen herüberdringen. Aber das Ganze des Raumes blieb meiner Vorstellung fremd. Ebenso fand ich mich mit der Zeit nicht zurecht.

Im Keller

Erst jetzt dämmerte mir langsam, dass ich in Todesgefahr war oder gewesen war. Und eine gewaltige moralische Krise erfasste mich und hielt mich mehrere Tage in Aufruhr. Sterben, in meiner seelischen Verfassung? Um Gottes willen, nein! Mein Leben schien mir ein einziges Versagen, beißende Reue quälte mich. Ein längerer Glaubenskampf setzte ein. Allmählich kehrte die Ruhe zurück, die Überzeugung „Es gibt einen barmherzigen Gott der Liebe“ besänftigte mich. Dann war Friede.

Völlig kraftlos

Erst jetzt wurde mir auch mein realer Gesundheitszustand klar: Ich lag im Bett, immer in derselben Lage, auf dem Rücken, regungslos. Allein konnte ich mich nicht drehen, dazu hatte ich nicht die Kraft. Die Beine spürte ich kaum. Mir war, als wäre das rechte Bein das einer anderen Person. Die Arme ein Stück weit zu heben, bedurfte einer enormen Anstrengung. Ich wurde noch künstlich ernährt, aber man brachte mir auch passierte Kost. Als Pfleger mich aufforderten, selbst die Suppe zu löffeln, wollte ich den Löffel voll Suppe heben, aber der Arm versagte. Die Muskeln waren fast ganz verschwunden. Ich fühlte mich wie ein Schwerstbehinderter.


Teil 1 Teil 2 Teil 3 Teil 4 Teil 5 Teil 6 Teil 7 Teil 8

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Ausgabe 2/2021
Meraner Stadtanzeiger 2/2021
Do, 21. Jan 2021

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