Flurbegehungen
dienen dem Austausch zwischen Beratern und Landwirten
Im Frühling 2020 von Angelika Kröll Kofler
Während der Vegetationsperiode werden für die Mitglieder des Südtiroler Beratungsrings in ca. 80 Ortschaften Flurbegehungen und Beratertage abgehalten. Dabei werden aktuelle Themen behandelt und vor Ort Kontrollen durchgeführt, um den Schädlings- und Krankheitsbefall bzw. die Anzahl der Nützlinge zu ermitteln. Aufgrund dieser Auszählungen werden eventuell notwendige Abwehrmaßnahmen empfohlen. Im Herbst finden Erntebegehungen und im Winter Baum- und Rebschnittbegehungen statt.
Angelika Kröll vom Meraner Stadtanzeiger hat den Südtiroler Beratungsring um Antworten auf folgende Fragen gebeten, die in schriftlicher Form übermittelt wurden.
Was sind Flurbegehungen?
Flurbegehungen sind von den Beratern des Südtiroler Beratungsrings für die Landwirte organisierte Besichtigungen bzw. Besprechungen im Freien. Meist finden diese direkt in den Obst- und Weingärten statt.
Warum werden sie veranstaltet? Wer und wie viele Personen können daran teilnehmen?
Die Flurbegehungen werden zu aktuellen Themen der landwirtschaftlichen Praxis veranstaltet. Dabei werden vom Berater je nach Jahreszeit aktuelle Themen, wie z. B. Fruchtausdünnung,
Laubarbeiten im Weinbau, Düngung, Bewässerung, Pflanzschnitt, Pflanzenschutz, Maschinentechnik usw. behandelt. Meist werden aktuell notwendige Arbeitsschritte oder Probleme von den Beratern in den Anlagen direkt vor Ort gezeigt. Zudem werden Erfahrungen/Beobachtungen untereinander ausgetauscht bzw. der Berater beantwortet die Fragen der Landwirte. An den Flurbegehungen können die Mitglieder des Südtiroler Beratungsrings teilnehmen. Optimalerweise liegen die Gruppengrößen zwischen 15 und 20 Personen. In der Praxis schwanken sie jedoch stark und es können auch schon mal 70 Personen anwesend sein.
Wie oft und wo finden Flurbegehungen statt?
Die Flurbegehungen finden während der Vegetationsperiode in ca. 80 Ortschaften Südtirols in den jeweiligen Obst- und Weingärten unterschiedlicher Betriebe statt. Je nach Bedarf werden sie bis zu einmal wöchentlich angeboten.
Wie lange dauert ein Treffen?
Die Dauer der Flurbegehungen hängt vom Thema und von den Fragestellungen der Landwirte ab und kann auch manchmal über drei Stunden dauern. In der Regel versuchen die Berater, die Dauer auf eineinhalb bis zwei Stunden zu begrenzen, da sie an einem Tag oft mehrere Flurbegehungen abzuhalten haben.
Wann startet die Saison für Flurbegehungen?
Die Saison der Flurbegehungen startet mit dem Vegetationsstart im Frühjahr (Anfang/Mitte März). Im Frühjahr geht es hauptsächlich um Wachstum und Entwicklung der Pflanzen und Früchte (Pflanzschnitt, Frucht- und Blütenausdünnung, Pflanzenschutz, Frostschäden usw.). Im Sommer finden Vorerntebegehungen und im Winter Baum- und Rebschnitt-Begehungen statt.
Werden sich Flurbegehungen im heurigen Jahr durch die Corona-Krise verändern?
Wegen der Beschränkungen finden aktuell keine Flurbegehungen statt, da Menschenansammlungen auch im Freiland verboten sind. Wir informieren unsere Mitglieder über regelmäßige Rundschreiben und unsere Fachzeitschrift aber auch über unsere Beratungsring-App oder per E-Mail und SMS. Die Berater stehen den Mitgliedern auch telefonisch für Fragen zur Verfügung. Außerdem können die Landwirte wichtige Informationen in unseren jährlich veröffentlichten Leitfäden und Broschüren nachschlagen. Zunehmend arbeiten wir auch mit Videos, in denen wir unseren Mitgliedern wichtige aktuelle Themen näherbringen.
Angelika Kröll vom MS
Anne Gamper vom SBR Lana