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Oh du liebe Weihnachtszeit …

Von Bräuchen und Symbolen rund um das schönste Fest des Jahres (Teil 2)

Lesezeit: 6 min

Im Winter 2017 von Waltraud Holzner

Dieser Artikel erschien vor 6 Jahren im Meraner Stadtanzeiger und ist unter Umständen nicht mehr ganz aktuell

Weihnachten – ein Fest mit vielen Traditionen

In der Advent- und Weihnachtszeit werden nicht nur familiäre Bräuche gepflegt, sondern auch jeweils landesspezifische und solche, die weltweit beliebt sind. Heute wird Weihnachten fast in der ganzen Welt mit großem kommerziellen Aufwand inszeniert, obwohl manche Menschen dessen tiefere Bedeutung gar nicht kennen. In der Alpenregion hat aber die Weihnachtszeit trotz allen Klamauks noch christliche Inhalte. Da der tatsächliche Geburtstag von Jesus unbekannt ist, wurde im 4. Jh. der 25. Dezember als kirchlicher Feiertag festgesetzt. Nicht von ungefähr, denn schon in der Antike wurde die licht- und wärmeverheißende Wintersonnenwende mit allerlei Ritualen gefeiert. Die Analogie ist unübersehbar: Die Geburt des Heilandes führt aus heidnischer Dunkelheit in das Licht der Erlösung.

Zwar hat sich einiges an heidnischem Brauchtum erhalten oder wurde in christliches umgedeutet, aber vieles ist jüngeren Ursprungs. Die Krippentradition geht auf Franz von Assisi zurück, die Familienweihnacht mit Kinderbescherung, Sang, Klang und Schmausen führte im 16. Jahrhundert Martin Luther ein. Viele Weihnachtslieder und Traditionen stammen aus dem 19. Jahrhundert. So wurde das weltweit beliebte Weihnachtslied „Stille Nacht“ erstmals 1818 in der Kirche von Oberndorf bei Salzburg gespielt.

Da es im Winter kein frisches Obst gab, waren Äpfel und Nüsse sehr willkommen. Die kugelförmige Gestalt des Apfels regt in der Hand des Jesuskindes zum Vergleich mit der Weltkugel an. Auch als Frucht des Paradiesbaumes ist der Apfel ein unübertreffliches Symbol der Verführung. Nuss und Mandel sind nicht nur Fruchtbarkeitssymbole, aus religiöser Sicht sind sie Sinnbild der göttlichen Allwissenheit. So wie sich die Kerne dem menschlichen Blick entziehen, so ist uns auch die Sicht in das Herz der Menschen verborgen, nur Gott kennt unsere Gedanken. Selbstverständlich haben auch die verschiedenen Sorten und Formen von Weihnachtsgebäck symbolischen Hintergrund, ebenso die Farben der Weihnacht: Weiß ist die Farbe des unschuldigen, in Windeln liegenden Kindes im Stall von Bethlehem. Der Sinngehalt der Farbe Rot in weihnachtlichem Zusammenhang ist weitgehend verloren gegangen. Jetzt wird Rot als heiter empfunden, doch ist es eigentlich die Farbe des Schmerzes, der sich in all der Freude schon ankündigt. Grün ist hingegen die Farbe des Lebens und der Hoffnung und Gold symbolisiert den Glanz der himmlischen Glorie.

Dunkelheit und Licht

Unsere Städte und Dörfer werden im Dezember in ein wahres Lichtermeer verwandelt, wir baden im Elektrosmog. Eine stimmungsvolle Atmosphäre soll das bewirken. Stromverschwendung gehört zum weihnachtlichen Animationsprogramm. In Wirklichkeit ist der Dezember die düsterste Zeit im Jahr, mit den längsten Nächten und kürzesten Tagen. Im Kreislauf der Natur ist eine Ruhepause eingetreten. Durch schwarze, regenfeuchte Wälder zieht gespensterhaft der Nebel, manchmal tobt die sagenumwobene „Wilde Jagd“ über die kahlen Felder und rüttelt an Fenstern und Türen. Es kann aber auch schon Schnee und Frost geben. Ja, früher erlebten die Menschen den Advent als eine dunkle, raue Zeit und freuten sich dann umso mehr über den lichten Jubel der Christnacht.

In der Weihnachtsbäckerei ...

Neben Musik und Dekoration trägt gutes Essen und Trinken maßgeblich zum Gelingen eines Festes bei.

Die ersten rezeptähnlichen Aufzeichnungen stammen aus dem 11 Jh.. Vor allem in den Klöstern wurde durch Bienenzucht Honig für die Küche und Wachs für die Kirchenkerzen gewonnen. Schon im 14. Jh. war Lebkuchen ein Grundnahrungsmittel und Dickungsmittel für Suppen und Soßen. An den Fürstenhöfen wurden die teuersten Gewürze verwendet, die Lebkuchen wurden reich verziert und sogar vergoldet. Eine andere Art der Gebäckherstellung ist es, Figuren aus Teig zu formen. Schon in den alten Kulturen Mesopotamiens und Ägyptens wurden gebrannte Tonmodeln mit symbolischer Bedeutung zum Formen des Gebäcks verwendet.

Germanen und Kelten opferten zu den Mittwinterfesten Gebildbrote, wobei die Kultfiguren Hahn, Henne und Hase als Fruchtbarkeits-, und Hirsch, Eber und Pferd als Geisterabwehr- und Machtsymbole galten. Aus dem ehemaligen Haaropfer an die Götter entwickelte sich die mönchische Tonsur und später, statt des radikalen „Zwick-Zwack-Haare-ab“, der Brauch, Zopfgebäck anzufertigen.

Die Formen vieler Weihnachtsbäckereien haben symbolische Bedeutung: Der ursprünglich aus Dresden stammende Christstollen symbolisiert das himmlische Wickelkind. Der Sinngehalt von Kreis, Sonnenrad, Mond, Stern und Herz liegt auf der Hand. Kugelige und würfelige Formen gehen auf die Steine zurück, mit denen der hl. Stephanus gesteinigt wurde und die Form der Brezel (bracchium = Arm) bezieht sich auf die übereinander geschlagenen, in die Kuttenärmel versteckten Arme der Mönche.

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Ausgabe 24/2017
Meraner Stadtanzeiger 24/2017
Do, 14. Dez 2017

  • Editorial 24/2017
  • „Unser Weihnachtsengel“ Sr. Ermelinde Willeit
  • Was wäre Weihnachten ohne das Lied von der stillen, heiligen Nacht?
  • Der Johannisbrotbaum – ein seltener Gast
  • Oh du liebe Weihnachtszeit …
  • Astrologie im Christentum
  • Von Tisens nach St. Hippolyt

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