Peinliches Wahldebakel für die SVP im Burggrafenamt
Politisch gesehen ist die SVP des Burggrafenamtes der große Verlierer dieser Landtagswahl. Die „neue Riege“ um Angelika Margesin (Meran), Willi Klotz (Moos), Magdalena Schwellensattl (Algund), Hansi Pichler (Schenna), Christoph Gufler (Lana) und Christian Gruber (Meran) blieb auf der Strecke. Die bisherige Abgeordnete Veronika Stirner (Meran) schaffte den Einzug in den Landtag – aufgrund herber Stimmenverluste – nur denkbar knapp. Einziger Lichtblick ist Arnold Schuler (Plaus), der sich gleich hinter Landeshauptmann-Kandidat Arno Kompatscher an zweiter Stelle reihen konnte; dabei blieb er noch vor Parteiobmann Richard Theiner – und erhielt fast doppelt so viele Stimmen wie bei der Wahl 2008.
Die Eckpunkte der Landtagswahl 2013 kurz zusammengefasst: Die Südtiroler Volkspartei hat erstmals seit 1945 die absolute Mandatsmehrheit verfehlt – dank „Glücksfall“ Arno Kompatscher konnte Schlimmeres verhindert werden (dieser hat mit seinem Stimmenergebnis sogar jenes von Luis Durnwalder bei dessen Erstwahl übertroffen). Die Freiheitlichen haben deutlich zugelegt, ebenso die Grünen sowie die Süd-Tiroler Freiheit: jeweils ein Mandat dazu! Die Demokratische Partei, bisheriger SVP-Koalitionspartner, hat nur leicht dazugewonnen. Weder bei den Grünen noch bei der Demokratischen Partei, die etwa im Meraner Gemeinderat vertreten sind, hat ein Kandidat aus dem Burggrafenamt den Sprung in den Landtag geschafft. Bei der Süd-Tiroler Freiheit wurde Sven Knoll (Schenna) bestätigt; er erreichte annähernd viele Vorzugsstimmen wie seine „politische Ziehmutter“ Eva Klotz.
Eine Schlappe hat es für die SVP Burggrafenamt gegeben, nicht nur von den Prozenten her: 2008 sicherten sich immerhin Arnold Schuler (7. Platz), Michl Laimer (10. Platz), Veronika Stirner (11. Platz) und Seppl Lamprecht (13. Platz) einen Sessel im Landtag. Diesmal setzte man anscheinend mehr auf Masse als auf Klasse: Neben Schuler und Stirner traten „neue“ Gesichter an, und zwar Willi Klotz, Angelika Margesin, Magdalena Schwellensattl, Hansi Pichler, Christoph Gufler und Christian Gruber. Und allesamt rasselten durch, trotz „geglückter SVP-Erneuerung“ auf Landesebene! Und auch obwohl einige der Burggräfler als recht starke Kaliber bezeichnet worden sind: voran SVP-Landesfrauenreferentin Margesin, SWR-Präsident Pichler sowie SVP-Arbeitnehmerchef Gufler. Die normalerweise nicht zu unterschätzende offizielle Unterstützung des Südtiroler Bauernbundes hatte hingegen Gruber sicher.