Von Murmeltieren und Rennpferden
„Und täglich grüßt das Murmeltier“: Sie erinnern sich an den Film mit Bill Murray, in dem er als TV-Wetterfrosch Phil Connors in einer Zeitschleife festsitzt? Wieder und wieder durchlebt er denselben Tag! So geht’s mir auch immer wieder – nur bei mir ist’s nicht komisch, sondern tragisch. Seit vielen, vielen Jahren wird in Meran davon gesprochen, den Pferderennplatz als Sportstätte aufzuwerten. Und ebenso lange wird versprochen, ihn für die Bevölkerung zu öffnen. Und dann: Gar nichts tut sich! Alles bleibt beim Alten: keine Aufwertung und keine Öffnung. Wäre alles halb so schlimm, wenn’s nicht so viel kosten würde ... Denn: Dieses Festhalten an glorreichen Zeiten, die es ja tatsächlich gegeben hat, verschlang einfach schon zu viel Geld! Ohne einen Nutzen zu bringen!
Eigentlich spricht nichts mehr für den Pferdesport in Meran: Die Zuschauer interessiert’s nicht (bestenfalls der „Große Preis“ zieht noch Publikum an). Das Glücksspiel – die Wetten sollten ja eigentlich Bares bringen – ist rückläufig. Die Pferdesportbehörde spuckt zwar immer wieder große Töne, aber Geld macht sie keines locker. Ein sogenannter touristischer Mehrwert ist auch nicht feststellbar: Die Anlage in Untermais ist allenfalls ein Postkartenmotiv, zu mehr Übernachtungen verhilft sie der Stadt nicht wirklich. Außerdem sprechen die großen italienischen Gazetten – gleich wie alle anderen europäischen Medien – nicht mehr nur von einer „Krise“ im Pferdesport: Mittlerweile haben sie dessen „Tod“ ausgerufen. Und da gibt’s eigentlich keine Rettung mehr!
Die letzten „Retter“ aus der Privatwirtschaft sind ja kläglich gescheitert. Nun wollen andere ran ... Von mir aus: Sollen sie’s versuchen! Irgendwie schieben wir das eigentliche Problem so aber auf die lange Bank. In spätestens einem Jahr werde ich dann halt wieder einen „Tag des Murmeltieres“ erleben. Aber vielleicht übernimmt unterdessen auch jemand wahre Verantwortung – und lässt neue Ideen für die einmalige Grünfläche zu. Sodass auf die große Vergangenheit bald eine große Zukunft folgen kann mit einer ganz neuen Nutzung des Pferderennplatzes.